Samstag, 23. Dezember 2017

Ushuaia 23. Dezember 2017

Hab ich gestern in Puntas Arenas noch so ein Geschrei gemacht, dass es mit dem Blog Schreiben nichts wird, und schon sitze ich einen Tag später in Ushuaia im Café und schreibe gemütlich. Aber alles life und also unter Zeitdruck.
Also heute morgen fuhren wir an der Glacier Alley entlang. Und davon kriegt ihr gleich ein paar Fotos. Gestern Abend saßen wir todmüde im Mondrian Theater und erlebten eine Live Aufführung eines BBC Films über die Antarktis mit herzigen Tierfilmen und Live Begleitmusik. Ganz schön viel los auf so einer Kreuzfahrt. Aber gleich stechen wir von Ushuaia aus in See und sind dann fast eine Woche auf dem Meer. Also keine Blogs mehr, und die Bilder von der Antarktis erreichen euch erst im neuen Jahr.
Bis dahin wünsche ich euch allen Frohe Weihnachten und ein Frohes Neues Jahr.






Freitag, 22. Dezember 2017

Puntas Arenas 22. Dezember

Nach vielen Irrungen und Wirrungen haben wir nun herausgefunden, dass wir Blog nur schreiben können, wenn wir eine Verbindung zum Internet haben. Also können wir nicht gemütlich auf dem Schiff schreiben und das Geschriebene dann gemütlich ins Netzstellen, wenn wir im Hafen sind. Funktioniert alles nicht! Auch der Transport von Bildern ins Netz gestaltet sich als schwierig. Wir sitzen nun seit fast vier Stunden in einem Café in Puntas Arenas und versuchen verzweifelt, euch einige Infos zukommen zu lassen.
Soviel sei gesagt: Es geht uns gut - bis auf den Frust mit dem Blog natürlich!
Mein Schreiben wird nun also von der Zeitnot diktiert. Ich schreibe einfach alles auf, was mir einfällt. Denn wir müssen gleich zum Schiff zurück. Ein paar schöne Fotos will ich euch noch zeigen, bevor es morgen nach Ushuaija geht. Und bitte: Ihr könnt auch mal schreiben, wir freuen uns!




20. Dezember auf See

Wie schön, dass wir jetzt zwei Seetage vor uns haben - ohne aufregende Ausflüge. Der Tag fing auch ganz gemütlich an. Gleich in der Früh begab ich mich in die Wäscherei und verfütterte Unmengen von Quarters an die dort aufgestellten Waschmaschinen und Trockner. Immerhin, Waschmaschinen auf einem Schiff! Ein weiterer Pluspunkt für Hollandamerika Lines. Allerdings sind die Maschinen sehr begehrt, und man muss seine Wäsche stets im Auge haben, sonst wird sie von der Meute amerikanischer Hausfrauen aus dem Trockner geräumt, bevor man sich besinnen kann.
So entging mir die Küchenführung, an der allerdings Pia teilnahm, und mit strahlenden Augen wiederkehrte. Jetzt weiß sie, dass alles auf dem Schiff frisch zubereitet wird, und dass das Fleisch aus den USA stammt, weil es nur dort in der gewünschten Qualität verfügbar ist. Wo kämen wir - und vor allem die überwiegend amerikanischen Gäste - denn da hin, wenn das Fleisch aus dubiosen argentinischen Quellen importiert würde. Immerhin fahren wir mit einem 5 Sterne Dampfer. Die behagliche Eleganz der Räumlichkeiten werde ich euch auf künftigen Blogs noch zeigen. Heute nur mal kurz Pia im Klassik Raum.
Am Nachmittag pünktlich um 16 Uhr wurde es dann richtig spannend. Der Tempranus Gletscher begann bei unserer Ankunft zu kalben .....



Da war das Glück vollkommen!

Puerto Chacabuco

Und wieder mal ein Tag ohne Gruppenprogramm! Hurra! Mit Michael, Barbara und Viola mieteten wir einen Minibus und schauten uns die Gegend an. Und alles viel lockerer als im großen Bus mit 40 Leuten. Nelson, unser Fahrer, verstand mein Spanisch, und ich wenigstens einige palabras von ihm, so dass eine rege Kommunikation möglich war. Wir fuhren nach Cohaique und besichtigten zwischendurch Wasserfälle, den Simpson Nationalpark und Lupinenwiesen am Rio Simpson.
Eine herrliche Landschaft, gutes Wetter und die unaufgeregte Gemeinschaft bescherte uns einen weiteren herrlichen Reisetag.




Isla Chiloe zum zweiten

Für die Isla Chiloe hatten wir bei Berge und Meer einen Ausflug gebucht für 159.€ pro Person. Der Vorteil eines solchen Ausflugs ist, dass man mit den Mitreisenden ins Gespräch kommt. Also entdeckten wir, dass ein nettes Paar aus Todtnau mitfährt und ein Schweizer aus dem Aargau, so dass wir gleich eine Regionalgemeinschaft eröffneten.
Überhaupt finden sich einige nette Leute auf dem Schiff. Immer wieder kommen wir ins Gespräch. Doch verlieren sich diese Kontakte dann aufgrund der Größe des Schiffs schnell wieder. Eine festere Gemeinschaft bildet unsere Tischgruppe. Immer abends um acht versammeln sich Helmut und Inge, Viola und Monika an unserem Tisch, und dann werden die Erfahrungen des Tages ausgetauscht. Anschließend widmen wir uns noch den diversen Vergnügungen an Bord. Im Mondrian Theater gibt’s Unterhaltungsshows, im der Ocean View Bar Live Musik, meist Jazz, im Explorers Café klassische Musik und im Wahjang Theater Kino. Und dann gibt es noch jede Menge Lernangebote, wie Spanisch, Computerkurse, Bridge, Kochen, Yoga, Gymnastik und und und... Sehr informativ sind die Lehrveranstaltungen über unsere Reiseziele, die von kompetenten Fachleuten durchgeführten werden. Pia hat heute morgen die Bordküche besichtigt. Seitdem schmeckt es ihr noch besser!!!
Aber ich wollte ja über die Isla Chiloe plaudern. Es ist die zweitgrößte Insel Chiles (nach Feuerland) und hat mit 150 km Länge und 50km Breite eine erhebliche Ausdehnung. Die Insel ist wenig bevölkert. Die Menschen leben einfach und vom Fischfang, der Landwirtschaft und der Holzbewirtschaftung. Und natürlich vom Tourismus.
Wir fuhren stundenlang bei prächtigem Wetter mit dem Bus durch die Gegend und besichtigten Dafoque und Ancud. Dort gab es dann auch Curanto, eine regionale Spezialität mit allem Möglichen, welches im Erdloch zubereitet wird. Für unsere Gruppe gab es wohl kein Erdloch mehr, welches groß genug war. Darum wurde unser Curanto in Töpfen zubereitet. Schmeckte aber immer noch ganz lecker, vor allem, weil auch die alkoholischen Getränke reichlich ausgeschenkt wurden.

So, und jetzt schreibe ich noch ganz kurz, welchen Frust wir dabei erleben, diesen Blog zu schreiben. Ich kann vor lauter Wut gar nicht mehr richtig schreiben, geschweige denn denken!
Jedenfalls gibt es jetzt voraussichtlich nix mehr, bin zuhause sind. Es grüßt aus puntas arenas der
Dietmar
Jetzt geht’s wieder!



18. Dezember- Isla Chiloe



Ich gebe es zu: Ich hatte Angst vor dieser Reise gehabt. Bis zuletzt hatten wir gehofft, sie aus gesundheitlichen Gründen absagen zu können. Meine Sehnenscheidenentzündung kurz vor Abreise hatte die Hoffnung noch mal aufflackern lassen, doch vergebens: Eine Cortison Spritze machte dieser Möglichkeit den Garaus. Wir mussten reisen!
Waren es die skeptischen Blicke unserer Freunde, die kritischen Kommentare von Pias Vater oder eigene entstehende Zweifel gewesen, die keine Vorfreude aufkommen ließen. Eher Ängste: Wenn Pia das Leben auf dem Schiff nicht gefällt? Wenn wir schlechtes Wetter haben? Wenn Pia seekrank wird?
Nun, seekrank war Pia schon am zweiten Reisetag mit dem Schiff. Aber ansonsten läuft alles bestens. Man weiß natürlich nicht, was noch kommt. Bis jetzt hatten wir einen Regentag auf See und sechs herrliche Sonnentage. Doch alles der Reihe nach.
Wir hatten tatsächlich nur einen Landausflug gebucht bei „Berge und Meer“, weil wir zu spät dran waren und die anderen schon ausgebucht waren. Und inzwischen sehen wir es als Glück an, dass wir nicht häufiger an diesen superteuren Massenunternehmungen teilnehmen müssen. Man kann sich nämlich auch selbst organisieren.
In Puerto Mont buchten wir ein Taxi für vier Stunden und 33€. Wir fuhren nach Puerto Varas zu einem Aussichtspunkt, dann zur Kirche und ins Zentrum. Wir fanden das wunderhübsche Café Pudu und machten schöne Bilder, an denen auch ihr euch jetzt freuen sollt.






Sonntag, 17. Dezember 2017

17. Dezember Puerto Montt

Samstag der 16. Dezember war ein heftiger Seetag. Das heftige Geschaukel flaute erst am Abend etwas ab. Aber da war es schon zu spät und Pia saß mit gequältem Gesicht beim Abendessen. Die von ihr bestellte Pasta ging unberührt zurück in die Küche. Ich dagegen ließ mir mein Tenderloin Steak besonders schmecken.
Das Essen auf dem Schiff kann noch nicht letztgültig von mir beurteilt werden. Manchmal schmeckt es ausgezeichnet, und dann wieder nicht. Schaun mer mal. Aber andere Dinge sind einfach Spitze. Zum Beispiel verlaufen sich die 1500 Gäste so vollständig auf dem Schiff, dass nirgendwo der Eindruck eines Gedränges entsteht. Es gibt große Säle, Räumlichkeiten und Auslaufflächen, die ein ruhiges und gepflegtes Ambiente schaffen. Keine Hektik, wirklich erholsam.
Entgegen unseren Befürchtungen haben wir keineswegs eine Billig Kabine unten erhalten, sondern befinden uns im dritten Stockwerk von acht und haben eine hervorragende Aussicht. Die Kabine verfügt über zwei getrennte Betten und ist in allem ausreichend ausgestattet, um es dort auch längere Zeit aushalten zu können. Das Unterhaltungsprogramm ist Klasse. Am ersten Abend haben wir in der Ocean View Bar einer Latino Jazzband gelauscht. Gestern Abend habe ich Andrew Diessner erlebt, während Pia sich seekrank im Bette wälzte. Auch die Mitreisenden bilden eine angenehme Gesellschaft. Das Personal ist zuvorkommend und freundlich, die Sauna umsonst, und bei den Getränken werden wir nicht so abgezockt, wie das meiner letzten Kreuzfahrt der Fall war.
Das Internet ist teuer. So teuer, dass wir nur in selbiges gehen, wenn wir an Land sind. Das ist schade für euch, aber für uns ist es ganz gut, weil wir dann an Land wissen, was wir zu tun haben.
Heute waren wir bei herrlichem Wetter in Puerto Montt. Der Berge und Meer Ausflug war schon ausgebucht, weshalb wir uns auf eigene Faust auf den Weg machen mussten. Welch Glück für uns! Wir fanden einen freundlichen Taxifahrer, der uns den halben Tag durch die Gegend kutschierte. Und das alles für 38.-€ statt für 318.-€. Es lebe der Individualismus.
Ich möchte euch gerne noch ein paar Bilder vom Ausflug zeigen. Aber das geht erst wieder auf dem Schiff. Und da habe ich kein W-LAN. 
Also veröffentliche ich jetzt diesen Blog, und die Bilder seht ihr beim nächsten mal. Was ich aber noch einfügen kann sind die Bilder vom Freitag, als wir in San Antonio eincheckten.




Beim letzten Bild sind die Spuren der Seekrankheit schon deutlich erkennbar.

Antarktis 12. Dezember 2017 bis 8. Januar 2018

Antarktika 12. bis 16. Dezember 2017

Seit gestern sind wir auf See. Haben auch schon eine Nacht in unserer Kabine verbracht. Bei ordentlichem Seegang und kräftigem Nordwind. Jetzt kenne ich das Bettrollen und auch das Walzen, aber das ist eine andere Geschichte.
Am Dienstag ging’s mit dem Zug nach Frankfurt zum Flughafen. Obwohl wir umgeleitet wurden, hielt sich die Verspätung in Grenzen. Unsere Vorreservierung zahlte sich beim Flug von Madrid nach Santiago aus: Da saßen wir nebeneinander, ich am Gang und Pia am Fenster, bei 13 Stunden Flugzeit ein großer Vorteil.
Unsere Schlafmittel halfen uns, die Zeit wegzudösen. Das englisch- sprachige Filmprogramm war nicht hilfreich. Die Verpflegung bei Iberia kann auch noch verbessert werden. Immerhin, nach längeren Einreise Prozeduren wurden wir schließlich im Marriott Hotel von Santiago im Stadtteil Las Condes im 24. Stockwerk untergebracht. Herrliche Aussicht auf die Hochhaus Landschaft und die Anden bei bestem Wetter.Lunch gab´s im Vapiano gleich nebenan. Und am Nachmittag wollten wir mit öffentlichem Nahverkehr in die Altstadt fahren. Ich entschied mich für die Metro, deren Station nur 15 Minuten Fußweg entfernt lag. Aus den 15 Minuten wurden 50 Minuten, weil ich mich trotz Google Maps für einen falschen Weg entschieden hatte. Als wir dann schließlich um 20 Uhr im Puerto del Bellavista beim doppelten Pisco Sour (wegen Happy Hour) saßen, entspannte sich die Stimmung merklich. Als wir schließlich um 23 Uhr erschöpft in die Twin Betten unseres luxuriösen Hotel Apartments sanken, hatten wir einen wunderschönen, erlebnisreichen Tag hinter uns.

Unser Hotel

Den Donnerstag nahmen wir entspannt in Angriff. Siehe da, ein Bus fuhr uns vom Hotel zur Metro. Wir schlenderten die Alameda entlang, besichtigten den Convent San Francisco, das Kulturzentrum an der Moneda und das Museum der Präcolumbianischen Kulturen (sehr beeindruckend). Im Castillo Forestal ließen wir den Rundgang bei einer munteren Diskussion ausklingen. Die Diskussion war so „munter“, das der Kellner Alfredo Pia seinen Beistand gegen mich anbot. Es ist doch wirklich interessant, wie sehr das Geschlechter Verhältnis noch immer die Reaktion der Umwelt bestimmt.
Am Abend nochmal ins Vapiano, eine unruhige Nacht und dann rein ins Herdenleben. Die Reisegruppe wartete unten in der Lobby. Unsere Reiseleiterin erwies sich als sehr sympathisch aber leider etwas desorganisiert. Wir warteten über eine Stunde, bis es los ging. Dann fuhren wir höchst komfortabel mit dem klimatisierten Reisebus auf den Cerro San Cristobal, d.h. nicht ganz hinauf, sondern nur bis ungefähr zur Hälfte. Denn die obere Hälfte wird für den Besuch des Papstes hergerichtet.

Blick vom Hotel
Im Januar kommt Francisco, und die ganze Stadt ist in Aufregung. Wo wird das Papamobil entlang Kurven? Auf jeden Fall auf den Cerro San Cristobal zur Marienstatue. Und dann eröffnen sich dem Papst so einige Ausblicke.