Mittwoch, 25. April 2018

Die Wanderdüne und das Märchenschloss

Für die letzte Nacht am 23. April war eine Übernachtung im Märchenschloss der Familie Kaminer in Strczecino angekündigt. Und vorher haben wir noch die Wanderdünen von Lebau erklettert. Das Wetter war an diesem Tag erstmals nicht wunderblau sondern normalgrau. Und es regnete ein bisschen. Deshalb geriet uns der Aufstieg zu den 50m hohen Sanddünen im Slowinski Nationalpark zum Abenteuer. Nicht alle schafften es im zurückrutschenden Sand ausreichend Halt für die Besteigung zu finden. Dafür wurden wir oben mit einem herrlichen Ausblick belohnt.




Bei der Rückfahrt nach Lebau mit dem chinesischen Elektromobil erlebten wir hautnah eine Panne. Gottlob, auch die Chinesen können noch nicht alles!


Station machten wir in Stolp, einer durchaus gewöhnlichen Mittelstadt, in der das einstige Kaiser Wilhelm Denkmal zunächst dafür um genutzt wurde,  die Heldentaten der Roten Armee, und dann später die des polnischen Befreiungskampfes zu verherrlichen.


Woran man sieht, dass Denkmäler vielfach verwendet werden können. Auch die Straßenbahn in Stolp ist jetzt ein Denkmal.


Und das gilt natürlich auch für unseren letzten Übernachtungsort, den Bernsteinpalast in Strzekecino.




Einst hatte er der Familie des Kartoffelbarons Kaminer gehört. Jetzt ist es ein Museum und ein Hotel, in dem die Essens- und Service Qualität nicht immer erstklassig, dafür das Ambiente einmalig war.












Umgeben ist es von von einem wunderschönen Park mit Pfauen.





Und als dann am Abend extra für unsere Reisegruppe im Schloss ein kleines Kammerkonzert gegeben wurde, fühlten wir uns endgültig wie Prinzen und Prinzessinnen im Märchenschloss!















Sonntag, 22. April 2018

21. und 22. April - unterwegs in der Marienburg und der Dreistadt Gdingen, Sopot und Danzig

Am Samstag Aufbruch von unserem lieb gewonnenen 4 Sterne Hotel in Heilsberg nach Pommern in die neue Unterkunft, ein ehemaliges Herrenhaus, welches vor vier Jahren zum Hotel umgebaut wurde. Hier bleiben wir zwei Nächte.

Das Herrenhaus hat Stil. Es liegt in einem kleinen Park mit Lindenallee und Rotwildgehege.


An Luxus ist nicht zu denken. Die Zimmer sind einfach, aber gemütlich. Das Gleiche gilt fürs Essen. Biedere Hausmannskost. Aber gerade das macht den Reiz der Unterkunft aus. Auf dem Weg dorthin fuhren wir über Allenstein und Marienburg. Die Marienburg ist die weltgrößte Burganlage aus Backstein.




Sie war das Machtzentrum des Deutschen Ritterordens. Der Deutsche Ritterorden gründete sich 1192 in Acca bei einem Kreuzzug. Er wurde vom Papst beauftragt, die Pruzzen zu christianisieren, und nutzte die Gelegenheit, um sich in Pommern und Ostpreußen eine Machtbasis mit 92 Burgen zu schaffen, deren größte die Marienburg war. Im 2. Weltkrieg wurde die Festungsanlage zu 40% zerstört, aber wieder so weitgehend aufgebaut, dass sich heute Touristenströme in die Anlage ergießen. Und es ist wirklich eindrucksvoll, was es zu sehen gibt. Nicht nur die Kreuzrippengewölbe, die im 13. Jahrhundert erstmals gebaut werden konnten.






Die Hochmeister des Deutschordens müssen furchterregende Gestalten gewesen sein.  Im Orden streng diszipliniert und asketisch waren diese Ritter wohl auch nicht zimperlich, was die Beherrschung des unterworfenen Pruzzenvolkes anging. Ihre Geschichte endete mit einer Niederlage gegen den Polenkönig 1412 bei Tannenberg und dem Aufstand der freien Städte 1450 bis 1460. Um 1530 konvertierte der Hochmeister zum Protestantismus, und damit war’s endgültig vorbei mit den Ordensrittern.

Am Sonntag ging’s zunächst in die moderne Hafenstadt Gdingen (siehe oben) und dann ins mondäne Ostsee Heilbad Sopot, dessen Geschichte schon 1820 mit dem ehemaligen Leibarzt Napoleons George Haffner begonnen hat.




Im Casino des Grandhotels in Sopot haben schon viele Generationen ihr Glück verspielt. Und auf der längsten aus Holz gebauten Mole der Welt (512m) versuchen heute Paare ihr Glück durch ein Schloss festzuhalten.


Als eigentlicher Höhepunkt der Reise erwies sich der mehrstündige Aufenthalt in Gdańsk, der ehemaligen freien Reichsstadt Danzig.
Wieder einmal durchrollerten wir die Stadt, bis ich am Abend wegen einer durch die ungewohnte Bewegungsform hervorgerufenen Zerrung das Rollerfahren erstmal einstellen musste. Aber bis dahin hatte ich viel erlebt und gesehen, war auch (ohne Roller) auf den Turm der Marienkirche gestiegen, und zeige euch jetzt noch ein paar Bilder vom Tag.


Hier das moderne Museum über die Geschichte des 2. Weltkriegs.


Im Krantor befand sich einst der größte Lastenkran Europas, und direkt gegenüber der Mottlau liegt die Danziger Philharmonie.


In der Marienkirche kann man nicht nur die Schwarze Madonna und andere Bilder bewundern, sondern auch eine astronomische Uhr, die ihresgleichen sucht.




Am allerschönsten aber ist der Blick von oben auf die wunderschön restaurierten Giebelhäuser von Danzig.






Auf dem letzten Bild sieht man die schönste Straße Danzigs, die Frauengasse, die berühmt ist für ihre Beischläge. Das sind hübsche Vorbauten mit kleinen Terrassen. Und ganz zum Schluss seht ihr noch 2 Bilder einer gelben Demonstration in der Langgasse. Die jungen Menschen demonstrierten vor dem Neptunsbrunnen für die gemeinnützige Bewegung Hospitium.































Freitag, 20. April 2018

Unterwegs In Schlössern und Herrenhäusern in den Masuren und Pommern

Der Titel meiner Trendtours Reise vom 17. bis 24. April 2018 ist nicht zufällig so gewählt: Das Übernachten in exquisiten Schlosshotels trug ganz wesentlich zum Reisegenuss bei!

Diese kleine Märchen Schlösschen kurz hinter der polnischen Grenze war das erste Übernachtungsziel, und das zweite in Heilsberg war noch um einiges schöner.

Dazu mit vier Sternen bestückt. Und noch eine zweite Info könnt ihr dem Bild entnehmen: Ich bin nicht nur mit Reisegruppe und Bus unterwegs, sondern habe auch noch meinen neuen Hudora Roller dabei. Und der erweist sich wahrlich als Volltreffer. Die Mitreisenden fragen immer wieder nach, wie teuer das gute Stück war, und können sich gar nicht beruhigen wegen des niedrigen Preises (89€),
Mit diesem Roller also kann ich rumsausen und habe plötzlich eine Beweglichkeit gewonnen, die ich lange schon vermisst hatte.
Und es gibt viele Gelegenheiten zum “Sausen”. Wir besichtigen nämlich unaufhörlich Städte und Städtchen. Jetzt waren wir drei Nächte im tollen Hotel Krasicki in Heilsberg. Besucht haben wir Thorn, Ressel und Rötzel, Nikolaien und Krutyna sowie Eckendorf. Unsere Gruppe unter dem hervorragenden Reiseführer Thadäus ist von morgens bis spät abends unterwegs.


Und nicht nur mit dem Bus. Heute sind wir nacheinander Pferdekutsche, Stakenboot und Schiff gefahren. Außerdem haben wir noch ein Kloster der Altgläubigen besichtigt und einen Spaziergang im Naturschutzgebiet gemacht. Es ist also einiges los auf unserer Bildungsreise.
Die Gruppe ist nett und nicht völlig vergreist, wobei ein größerer Teil von gehbehinderten und/oder übergewichtigen Reisegefährten das Gruppentempo verlangsamt. Und das ist vor allem von häufigen Toilettenpausen bestimmt.
Ich zeig euch jetzt noch ein paar Bilder und geb gelegentliche Anmerkungen dazu.


Ich nenne sie Mistelbäume, und man sieht sie überall.






In Heiligenlinde lauschten wir in einer überladenen Barock Wallfahrtskirche dem Orgelspiel, welches uns 15 Minuten vorgeführt wurde. Bei der Riesenorgel drehen sich dabei die angebrachten Heiligenfiguren wie bei einer Spieluhr. Die Besucher waren begeistert, und manch einer hofft auf Krankheitserlösung durch die heilige Maria.
In der Wolfsschanze waren wir auch. Das ist das ehemalige Führerhauptquartier in Ostpreußen, von dem aus Hitler den Russlandfeldzug lenkte. Es gibt nur noch Ruinen, da die massive Bunkeranlage bei Verlassen von den Nazis gesprengt wurde.




In Eckendorf gibt es noch einen alten Klosterfriedhof der Altgläubigen. Er ist herrlich am See gelegen.


In Thorn wurde Kopernikus geboren. Entsprechend verehrt wird er dort.






Und eine Flossfahrt bei Kratyn haben wir auch gemacht.






Und hier sind wir mit Pferdewagen unterwegs.




Der ganz rechts ist übrigens Rolf, mein Reisegefährte, der sich ebenfalls mit einem Roller ausgerüstet hat, diesen jedoch viel weniger braucht.