Montag, 19. November 2018

Ende Kroatien

Über das Ende unserer Reise kann ich euch gar nicht mehr soviel erzählen. Die Eindrücke mischen sich. Wir haben mittlerweile so viele mittelalterliche Städte gesehen, dass ich sie kaum auseinander halten kann. Nach der schwierigen Einreise nach Montenegro ( lange Wartezeit wegen einer Mitreisenden mit ungültigen Ausweispapieren) überquerten wir bereits im Dunkeln die Bucht von Kotor und gelangten spät in unser Hotel Mediteran in Budva. Immerhin reichte es noch für einen Saunagang und 20 Minuten Schwimmen im hoteleigenen Spa, bevor es mit Abendessen und Montenegrinischen Folkloreabend weiterging. Ich hatte mir für 14 € ein Inclusiv Armband gekauft. Das hieß: Saufen so viel man will. Am gleichen Abend gewann die Fußball Nationalmannschaft gegen Russland 3:0. Da waren dann Gin und Whiskey und am nächsten Morgen Kater angesagt.
Kein Wunder, dass ich die Städte nicht richtig auseinander halten kann!!
Jedenfalls fuhren wir zuerst nach Budva, dann nach Kotor und am nächsten Tag nach Dubrovnik und Ston. Ich zeig euch ein paar Bilder, und ihr lasst sie auf euch wirken.


Wir hatten das Glück, sehr früh am Morgen Budva und Dubrovnik zu besuchen. So früh und in der Nebensaison sind die Städte aushaltbar. In der Saison sind sie furchtbar überlaufen. Dann sieht man nur noch Touristen vor den Baudenkmälern, und ich habe dann keine Lust mehr, Gebäude mit Touristen davor zu fotografieren.




In Kotor, der Stadt der Katzen, hätten wir auch auf der vier Kilometer langen Stadtmauer spazieren können. Wir zogen es vor, einen Capucchino zu trinken.



Dafür schauten wir den Leuten in die Hinterhöfe.
Das Hotel Paradiso bei Dubrovnik war klein, aber fein
Und weil wir früh aufstehen, hatten wir Dubrovnik für uns allein.



Die schönsten Bilder von Dubrovnik erhält man, wenn man von der Stadtmauer aus auf die Stadt herunter schaut. Das machen aber schon tausende, und es kostet 25 € Eintritt.
Also verzichteten wir weise auf diesen Teil der Reise.



Hier zeigt der Schriftsteller Marin Drzic Pia seine lange Nase. Was das wohl zu bedeuten hat?
In aller Kürze: Dubrovnik ist herrlich - wenn nur die Touristen nicht dort wären!

Über Ston ging’s zurück in unser Hotel an der Riviera Makarska. Und dort sitze ich jetzt und schreibe Blog. Was am allerschönsten war auf dieser Reise, waren die Küstenansichten. Die hab ich leider nur im Kopf gespeichert und nicht auf der Festplatte, weil man vom Bus aus nicht gut fotografieren kann. Aber das ein oder andere Bild zeige ich euch doch noch. Und dann geht’s morgen früh zurück nach Deutschland.







Freitag, 16. November 2018

Vom Teppich und von Montenegro

Am Donnerstag sah der Reiseplan die Weiterfahrt nach Montenegro vor. Aber vorher sollte noch ein Teppich Zollager in Cjapljina und die autonome Republik Trebinje besucht werden.
Mit dem Zollager hat es Folgendes auf sich: Weil Bosnien Herzegowina so günstige Steuermöglichkeiten bietet, hat sich dort ein größeres Zollager für Teppiche angesiedelt, welches Teppiche aus der ganzen Welt für den Import nach Europa vorbereitet, arme Bosnier beschäftigt und gleichzeitig Natur- und handgefertigte Teppiche zum Schnäppchenpreis anbietet. Bei den Wohltätigkeitsaspekten (Arbeitsplätze und natürliche Fertigung von Hand) konnte Pia nicht widerstehen. Ich war vor allem an den Schnäppchen Preisen interessiert. Wir gingen also bereits in die Verkaufsshow mit diffusen Kaufabsichten. Während der beeindruckenden Präsentation verschlug es mir dennoch die Laune. Dachte ich doch an das Einkauferlebnis vor kurzem in Jodhpur zurück. Pia fand die Teppiche sehr schön.
Ich versuchte zunächst mit tiefem Schweigen, den Kauf zu vereiteln. Ein Verkäufer hatte sich uns an die Fersen geheftet. Bald zog er Teppiche hervor, die Pia begeisterten und auch mir ein anerkennendes „Schön“ entlockten. Irgendwann war mein Widerstand gebrochen. Wir kauften dieses edle handgefertigte Stück aus Usbekistan und aus Naturwolle. Zwar konnte ich den Preis um ein Drittel herunterhandeln, aber es blieb mir das mulmige Gefühl, dass wir viel Zuviel für das Stück bezahlt haben.

Immerhin, Pia strahlte, und Harmonie ist ja das wichtigste Ziel der Parnerschaft.
Dann ging’s nach Trebinje. Trebinje wird nach dem „Heimatkrieg“, so wird der Bürgerkrieg auf dem Balkan hier genannt, ausschließlich von Serben bewohnt. Milosevic hat viel dafür getan, Trebinje ins serbische Großreich einzuverleiben. Doch vergebens. Bei den Verhandlungen von Dayton wurde die Stadt den Bosniaken zugesprochen. Doch als Ausgleich bekamen sie die Rechte einer autonomen Region innerhalb von Bosnien Herzegowina zuerkannt, vor allem mit kyrillischer Sprache, wie sie in Serbien üblich ist.
Wir fanden die Athmosphäre in der Stadt immer noch kriegerisch. Zum Beispiel die Wandbilder in der christlich orthodoxen Kirche. Und einen Mann, der sein Kleinkind, diese Bilder küssen ließ.

Ansonsten ist Trebinje ärmlich, hat aber eine schöne Altstadt.

Viel Ärmliches sah man auch am Straßenrand.


Am Nachmittag überquerten wir die Grenze nach Montenegro. Das erwies sich als schwierig. Eine Mitfahrerin hatte erst kürzlich ihren Reisepass als verloren gemeldet, ihn dann wiedergefunden und beim Passamt in Deutschland den Vermerk „Verloren“ löschen lassen. Dieser Vermerk tauchte beim Grenzübertritt nach Montenegro wieder auf, obwohl die Dame unbehelligt nach Kroatien und Bosnien Herzegowina eingereist war. 
Dieser kleine elektronische Umstand hatte zur Folge, dass wir zwei Stunden Wartezeit an der Grenze verbrachten und schließlich ohne die Dame weiterfuhren. Selbige blieb an der Grenzstation, durfte auch am Folgetag das Land nicht verlassen und befindet sich zum Zeitpunkt des Blogschreibens weiterhin im Gewahrsam der bosnischen Behörden. Wie ihr Ehemann mir mitteilte, wird er heute Abend zu seiner Frau nach Sarajewo reisen, und, wenn sie Glück haben, am Dienstag, also in fünf Tagen, nach Deutschland zurückkehren. Ein großes Drama wegen eines kleinen elektronischen Fehlers.












Mittwoch, 14. November 2018

14. November in Bosnien-Herzegowina

Gestern haben wir einen wunderschönen Ferientag an der Riviera von Makarska in unserem Resort Adriatic Beach verbracht. Es fing damit an, dass ich mit dem Linienbus ins nächste Dorf fahren wollte. Als der Bus nicht kam, entschloss ich mich einem Weg bergauf zu folgen und gelangte so auf eine alte Fahrstrasse, mit kleinen Kapellchen, die sich idyllisch am Hang entlang schlängelte.

Mit herrlichen Ausblicken ....

.... und Anblicken. Diese Schlange sonnte sich auf der Straße, verzog sich jedoch ins Gras, als ich näher kam.


So sieht unsere Hotelanlage von weitem aus. Am rechten Bildrand hinter dem Kai zieht sie sich den Hang hinauf.


Zweimal genoss ich die kühle Adria. Jeweils 80m hinaus und gleich wieder zurück. 20 Grad sind nicht zu warm!
Am Abend dann wieder ein Sonnenuntergang vom Balkon, wie er nicht schöner sein kann.


Heute sind wir über Imotski nach Medjugorje in Bosnien-Herzegowina gefahren. Imotski heißt auch die Sterne Stadt. Denn dort gibt’s die höchste Zahl zugelassener Mercedes Fahrzeuge weltweit pro Einwohner. Auch die Kroaten zeigen gern, wenn sie es geschafft haben.
Außerdem kann man dort zwei Dolinen Seen bewundern, die durch Karsteinbrüche entstanden sind, den blauen und den roten See.


In den roten See soll sich die Ehefrau eines Paschas gestürzt haben, nachdem sie von selbigem verstoßen worden war.
Über die Grenze ging’s nach Medjugorje, einem Wallfahrtsort, in dem 1986 sechs Jugendlichen die Muttergottes erschienen war. Zwar wird diese Marienerscheinung bis heute von der Kirche nicht anerkannt, doch hindert dies eine Million Pilger jährlich nicht am Besuch des Ortes. Dementsprechend geht es den Bewohnern gut. Sie finden ein Auskommen als Andenkenverkäufer, Restaurant- oder Hotelbesitzer. Die Erscheinung der Gottesmutter hat sich als Segen für Medjugorje erwiesen. Und auch ich wurde hier glücklich. Ich fand nämlich einen Friseur, der mir die Haare für 5€ kürzte.























Montag, 12. November 2018

Mit Pia nach Kroatien

Eigentlich kaum zu glauben, dass ein Land wie Kroatien bisher noch nicht von mir besucht worden ist. Aber es ist tatsächlich so, dass die Reiseroute zwar oft in den Süden geführt hatte, doch die Südslawischen Völker wurden dabei stiefmütterlich behandelt. Und dabei ist die Küste Dalmatiens doch so schön. Eine Unzahl von Inseln liegen vor der Küste, dahinter fantastische Berglandschaften, Buchten, Strände, Tauchgründe. Und das Essen ist auch nicht schlecht!
Diesmal, wie es sich für einen Rentner gehört, organisiert in der Gruppe und mit Pia.

Das ist ein Testversuch. Pia in der Rentnergruppe. Geht das?
Bisher geht es. Zwar sind vier Reisebusse mit 180 Personen für RSD unterwegs, aber speziell in unserem Bus sind die netten Leute gelandet. Und die Reiseführerin Denise ist auch eine nette. Die beiden Hotels, die wir bisher gesehen haben, waren Spitze. Speziell das TUI Sensimar Adriatic Beach Resort bei Igrane an der Riviera von Makarska ist Spitze. Dort dürfen wir heute den ganzen Tag faulenzen, während 90% unserer Reisegefährten sich mit dem Bus nach Krka und Sibenik kutschieren lassen. Sie haben das zusätzliche Ausflugspaket gebucht, und wir haben einen herrlichen Ferientag für uns!

In Trogir ging es los. Das Hotel Palace war klein, aber günstig gelegen, so dass wir gleich am Anreisetag die Altstadt auf eigene Faust erkunden konnten.
Am nächsten Tag dann die Stadtführung mit Besuch der Kathedrale und einer kleinen Gesangsdarbietung einer kroatischen Männergruppe.

Dann ging’s nach Split, in den ehemaligen Palast Kaiser Diokletians, welcher heute Teil der Altstadt ist.


Besonders verehren die Kroaten all diejenigen, die etwas für die nationale Eigenart getan haben. So wie dieser Bischof, der die Messe in Kroatisch lesen ließ.

Aber auch Siegmund Freud hat einen Platz gefunden.
In einer kleinen Kneipe am Fischmarkt haben wir zünftig gegessen.

Und dann ging’s auch schon über Omis ins Hotel, wo ich am Abend noch die Adria im November erkundete. Sie hat immer noch 20 Grad - behauptet die Rezeption. Ich fand’s frischer.

Und den Sonnenuntergang über dem Meer gabs mit Whisky inclusive.





























Samstag, 10. November 2018

Indien - was bleibt?

Bei dieser letzten Reise fühle ich mich veranlasst, ein Resümee zu ziehen. Was bleibt mir nach der 14-tägigen Rundreise durch Rajasthan?
Nun, zunächst mal blieb mir für einige Tage der Durchfall, der mich am letzten Tag noch erwischt hatte, und der mich Hause begleitete. In dessen Folge blieb mir eine Gewichtsabnahme von maximal fünf Kilogramm, jetzt nur noch zwei Kilogramm. Man sieht schon an diesem Beispiel, dass alles mehrere Seiten hat.
Dann blieb mir der Ärger über eine schadhafte Kaschmir Decke, die ich bei Maharani Art Exports in Jodhpur für 120 € als Schnäppchen gekauft hatte. Das Geburtstagsgeschenk für Pia sah beim Auspacken so aus.

Natürlich reklamierte ich bei Maharani Arts Exports in Jodhpur. Zunächst wurde mir versichert, dass der Firma daran gelegen sei, weiterhin mein Freund zu bleiben. Ihr wisst schon, die Art von Gesülze, die einen sofort das Schlimmste denken lässt. Und tatsächlich, als ich nicht bereit war, für die Zusendung einer neuen Decke eine Postgebühr in astronomischer Höhe im Voraus zu entrichten, brach der Kontakt gänzlich ab.
Meine Beschwerde bei Trendtours blieb genauso unbeantwortet wie die Reklamation bei Maharani Art Exports in Jodhpur. 
Ich blieb also auf dem Schaden und dem Ärger sitzen. Und kann mich nur dadurch rächen, dass ich die Namen der Übeltäter hier in Fett drucke.

Dann dachte ich darüber nach, in welche Stimmung mich die Indien Reise versetzt hat. Und ich realisierte, dass die stärksten Erinnerungen mit dem Chaos, dem Elend und dem Dreck zu tun hatten, denen ich dort begegnet war - und mit der ungeheuren Masse von Menschen. Ich erinnere mich an die Distanzlosigkeit, mit der dir die Menschen dort begegnen, und die dauernde Wachsamkeit, die du brauchst, um nicht übers Ohr gehauen zu werden. 

Jetzt weiß ich, ich brauche es nicht mehr, das Gefühl, nach minutenlangem Feilschen einen Preis zu bezahlen, der angemessen ist. Ich will dieses Land nicht mehr besuchen, welches sich in den 37 Jahren seit meinem ersten Besuch so wenig in Hinsicht auf zivilisatorischen Fortschritt verändert hat.

Und dies ist mein Resümee: Ich reise nicht mehr hin!

Freitag, 26. Oktober 2018

Ende von Indien - 25. Oktober

Ich hatte gerade den letzten Blogeintrag beendet, als mir Heiko mitteilte, dass sein Rachenraum zuschwillt. Wahrscheinlich eine allergische Reaktion. Es sei mit dem Schlimmsten zu rechnen und medizinische Hilfe dringend nötig. Zusammen mit unserem indischen Reiseleiter Yogi machten wir uns auf, die indische Krankenhaus Landschaft zu erkunden. Zuerst gingen wir in ein kleines Krankenhaus. Dort sah man sich jedoch außerstande, uns mit Medikamenten für den Notfall zu versorgen, nachdem sie Heiko eine Cortison Spritze in den Arm verpasst hatten. In den Arm deshalb, weil sich an der Einstichstelle eine Schwellung bildete, so, als ob man die Vene nicht getroffen hätte.
Das nächste Krankenhaus war schon besser ausgerüstet, und die Ärzte machten einen kompetenten Eindruck. Jedenfalls, das Problem ließ sich lösen. Spät nach Mitternacht kamen wir wieder ins Hotel. 
Nach Jaipur hatten wir nur noch eine Übernachtung in Indien vor dem Rückflug. Und diese Übernachtung erweckte die schönsten Träume von Indien zum Leben. Das Hotel Laxmi Nivas in Bharatpur erschien uns wie ein Maharadscha Palast. Ich habe es nicht fotografiert, weil ich mir sicher war, dass sich solche Schönheit nicht in meinen Fotos abbilden lässt.
Die Schönheit des Keoladeo Vogelparks habe ich abzubilden versucht.

Eine tolle Stimmung herrschte dort bei Sonnenuntergang.
Beim tiefsten Breitbrunnen der Welt waren wir auch noch. Bis auf 38 m in die Tiefe führen Treppen. Und ganz unten ist das Wasser, welches jedoch nicht zum Baden einlädt.
Noch interessanter als den Brunnen fand ich die chinesische Touristin.....
.... und eine sich zur Schau stellende Missbildung.
Am letzten Tag ging es dann zum Reisehöhepunkt, dem Taj Mahal in Agra. 

Und damit endet meine Reise nach Indien, von der ich außer vielen schönen Erinnerungen auch einen „Schisser“ mitbrachte.