Sonntag, 23. Februar 2020

Sharm El-Sheikh fünfter Teil

Heute ist Sonntag. Dreiviertel meiner Ferien sind vorbei. Seit einem Tag haben wir keinen Internet Zugang mehr im Hotel. Bin also ziemlich abgeschnitten von der Welt und will die Zeit nutzen, um ein paar Erlebnisse der letzten Tage festzuhalten.
Ich war in Naama Bay beim Friseur! Zwar nicht bei dem, den mir der Tauchguide empfohlen hat, aber doch außerhalb des Hotels in der freien ägyptischen Wildbahn. Ich wusste schon, dass diePreise beim Hotelfriseur denen in Deutschland in nichts nachstehen. Auch der Friseur in Naama Bay verlangte 400 Ägyptische Pfund für seine Dienste, das sind 25 €. Die Situation war günstig. Es war kein anderer Kunde im Raum, und so konnte ich ihn auf 6€ runterhandeln. Dazu noch 2€ Trinkgeld, und wir waren beide zufrieden.

Ansonsten ist Naama Bay eine Ansammlung von Scheußlichkeiten. Eine Unzahl von Geschäften überbietet sich darin, chinesische Billigartikel den Touristen zu Traumpreisen aufzuschwatzen. Man ist schon froh, wenn man unter der Menge von Plastikartikeln auch mal eine Wasserpfeife aus Metall entdeckt. Ich kann euch nicht mal sagen, was es für Scheußlichkeiten sind, weil ich gar nicht genauer hingucken wollte. Deshalb zeige ich euch ein paar Bilder.






Ich gebe es zu, die letzten Bilder sind noch ganz witzig wegen der dargestellten Waren, aber insgesamt hat es mir keinen Spaß gemacht, zwischen solchen Lädenzeilen herum zu bummeln.

Dennoch unternahm ich den Versuch, mit dem Sammeltaxi zum „Old Market“ zu fahren, nur, weil die Fahrt mit dem Öffentlichen Nahverkehr spannend war.

Es ging alles glatt. Für 0,30 € gelangte ich zum Old Market, nur um dort auf die gleiche Trostlosigkeit an Warenüberfluss zu treffen wie in der Naama Bay. Wenn es wenigstens noch ein Café für Einheimische gäbe, in das ich mich schleichen könnte, um arabische Kaffehaus Geschichten in mir aufsteigen zu lassen. Aber es findet sich kein Stückchen von Ägyptischem Leben oder Kultur. Alles ist auf den Tourismus ausgerichtet und biedert sich bei ihm an. Wenigstens eine Moschee gibt’s im Old Market.



Und ein bisschen erinnert sie ja auch an die Mezquita in Córdoba.


Und die Köpfe der Schaufensterpuppen gehören auch dazu.

Und mit diesem Bild will ich’s mal bewenden lassen. Mein Aufenthalt im Hotel ist nun doch ziemlich langweilig geworden, besonders seitdem Dirk und seine Familie heute Nachmittag nach Leipzig zurück geflogen sind.














Mittwoch, 19. Februar 2020

Sharm El-Sheikh vierter Teil

Heute ist Mittwoch und schon der dritte Tag ohne Tauchen. Also hört ihr von mir nichts über weitere Taucherlebnisse, sondern, wie sich ein rüstiger Rentner (RR - steht schon auch mal für Rolls Royce) den Tag im 5 Sterne Hotel in Ägypten vertreibt. Nichts Spannendes? Für mich ist es schon spannend, zu sehen, wie ich mir die Zeit gestalte, ohne dass mir langweilig wird. Ich bin sonst nicht so der Typ für den Liegestuhl am Strand. Aber in der Umgebung gibt es wenig Spannendes, also bleibt das Hotel.
Ich fing also an, die Hotelbeschreibung genauer zu lesen. Aha, da gibt’s ja Animateure, die mir helfen, dass sich die Langeweile in Grenzen hält. Tagsüber bieten Sie Animationen an wie Stretching, Boccia, Darts, Wassergymnastik und Volleyball. Am Abend verwandeln sie sich in eine Showtruppe, und machen Programm von 9 bis 10 Uhr nach dem Abendessen. Das habe ich mir jetzt auch schon dreimal mit wechselnder Begeisterung angeschaut. Und: Tagsüber am Strand hab ich zweimal in geselliger Runde Boccia gespielt. Dabei lerne ich endlich auch mal jemand kennen. Eben war ich zusammen mit Jan aus Belgien und Dirk aus Leipzig nach dem Boulespielen noch ein Bier trinken. Dabei haben wir ganz locker über die verschiedensten Themen geplaudert.
Leute hab ich noch nicht viel kennengelernt bisher. Ich freue mich bereits, wenn ich Deutsch höre. Das kommt nur selten vor. Eigentlich ist hier alles fest in russischer, bzw. ukrainischer Hand. Mit Englisch kann ich mich mindestens an der Rezeption gut verständigen. Am Montag habe ich länger mit Marta, einer Rezeptionistin aus Minsk gesprochen. Sie hat mal Zahnmedizin studiert und ist jetzt im Tourismusgewerbe gelandet. Sie fühlt sich seit einem Jahr in Ägypten wohl, obwohl sie kein Arabisch spricht. 
Sie ist Halbjüdin, war auch mal vier Monate in Israel, kam dort jedoch nicht mit der herrschenden Mentalität klar. Sie hatte den Eindruck, in Israel musst du uneingeschränkt „Ja“ zum jüdischen Staat sagen, sonst wirst du nicht akzeptiert. Fand ich mal interessant, eine solche Meinung zu hören. 
Marta konnte es auch arrangieren, dass am Abend in einem speziellen Konferenzraum die Championsleague übertragen wurde. Da hab ich Dortmunds Sieg über Paris gesehen, und war selig.
Zwei Tage lang bestand mein Programm jetzt darin, morgens als erstes an den Strand zu gehen, um mit der Frühsonne zu Schnorcheln. Danach geht’s ins Fitness zum Ergometer Training. Dann Frühstücken und den Tag im Liegestuhl verbringen mit guter Lektüre und gelegentlichen Schwimm Unterbrechungen. Ich habe den Krimi von Polina Daschkowa „Der falsche Engel“ ausgelesen. Ein tolles Buch! Kann ich nur empfehlen!
Außerdem hab ich mein Hörbuch „Outlaw Ocean“ von Ian Urbina zu Ende gehört, einem amerikanischen Journalist der New York Times, der viel Wissenswertes über die Ungesetzlichkeit des Handelns auf dem Meer zusammen getragen hat.
So jetzt will ich euch noch ein paar Bilder zeigen vom Tauchausflug am Sonntag und vom Hotel. Und dann mach ich erst mal wieder Schluss mit dem Blogschreiben. Das artet ja richtig in Arbeit aus!


Auf diesen Liegestühlen lasse ich es mir gut gehen.


Und das war der Blick vom Balkon aus meinem alten Zimmer.

Und Felsen gibt’s natürlich auch am Riff.


Im UW Nationalpark Ras Muhamed gibt’s jede Menge Ausflugsschiffe. Meistens mit Schnorchlern besetzt.


Auch Simone aus Leipzig (links am Rettungsring) konnte der Schnorchelversuchung nicht widerstehen und lag fast eine halbe Stunde reglos wie ein toter Fisch auf dem Wasser mit Blick nach unten und gesichert durch Schwimmweste, Rettungsring und Diveguide.


Gelegentlich gerät auch mal die Fauna ins Blickfeld.


Und sonst ist alles klar auf der Andrea Doria.

Montag, 17. Februar 2020

Sharm El-Sheikh Dritter Teil

So, nun aber Schluss mit dem Hotel. Fünf Jahre lang hatte ich nicht getaucht. Vom letzten Taucherlebnis auf den Azoren hatte ich mir eine hartnäckige Reizung der Bronchien mitgebracht. Alle Medizin Spezialisten hatten mir nicht helfen können. Nur durch Selbsthilfe - einfach nicht mehr Husten - gelang es mir, die Situation einigermaßen unter Kontrolle zu bringen. Dennoch blieb eine Empfindlichkeit im Rachenraum, die sich auch nicht dadurch gebessert hatte, dass ich im Januar fast vier Wochen lang erkältet war. Ich wusste, dass mein gesundheitlicher Zustand nicht der Beste war. Zu den normalen Gelenkproblemen kamen diese Bronchien Probleme hinzu. Dennoch wollte ich wieder versuchen zu tauchen.
Ich machte mir gar nicht die Mühe, ein ärztliches Taucher Attest einzuholen, sondern frisierte eine ältere Gefälligkeitsbescheinigung einer befreundeten Ärztin aus dem Jahre 2006 etwas um (auf 2019) und hoffte darauf, dass die Tauchschule in Ägypten, meine ärztliche Bescheinigung nicht näher überprüfen würde. Ich hatte richtig kalkuliert. 
Dem Hotel angeschlossen ist ein Padi Tauchzentrum von sehr guter Qualität. Ich vereinbarte eine gemächliche Wiederheranführung an das alte Tauchniveau. Zuerst mal sollte ich im Pool einen Check Dive machen, und dann zwei gemächliche Tauchgänge am Hausriff.

Zwar hatte ich beim Check Dive Mühe, weil meine Gelenke zu steif waren, um die nötigen Verrenkungen durchzuführen, aber wie Omar, mein Tauchguide, mir versicherte, sei das alles kein Problem, so lange er den Eindruck gewann, dass ich genau wusste, was zu tun war. 
Also ging es schon am ersten Tag zum Hausriff ins Wasser. Und zwar gleich auf 30 Meter Tiefe. Ein Fotograf, Howard, begleitete uns, und dabei sind ein paar schöne Bilder entstanden, die ich euch zeigen will.


Das ist eine seltene Schneckenart.


Und das sind Clownsfische, die ihr Revier verteidigen. Auf dem nächsten Bild seht ihr einen hochgiftigen Lionsfisch, von dem mir Omar schon vorher erzählt hatte, dass er die gerne streichelt. Ich wollte es nicht glauben, aber tatsächlich, Omar ließ seinen Worten Taten folgen und streichelte den Lionsfisch.


Der Trick dabei ist, den Spitzen der Stacheln auszuweichen, denn deren Berührung ist äußerst schmerzhaft. Noch eine andere gute Bekannte begegnete uns, eine Moräne. 


Sie sieht zwar gefährlich aus, ist aber im Allgemeinen friedlich. Gestern beim 4. Tauchgang hab ich ein Riesenmonster von Moräne gesehen. Sie war so lang, dass ihr Schwanz weit entfernt vom Kopf an anderer Stelle aus dem Korallenblock ragte. Da konnte ich der Versuchung nicht widerstehen, und hab sie am Schwanz gestreichelt. Sie hat nur ein bisschen gezuckt.
Soweit hören sich meine Taucherlebnisse ja ganz gelungen an, doch leider gab es ein ernsthaftes Problem. Schon beim zweiten Tauchgang hatte ich beim Durchqueren eines Tunnels in einem Korallenblock ein plötzliches Schockerlebnis. Ich musste husten, bekam keine Luft mehr und rettete mich mit Müh und Not aus der Höhle ins Freiwasser. In 18 Meter Tiefe. Zum Glück konnte ich mich wieder beruhigen, musste aber dann doch wegen Schmerzen in der Brust den Tauchgang abbrechen. Das Ganze war ziemlich unangenehm und ich glaube auch nicht ungefährlich. Ich habe hinterher alles mit meinem netten Tauchguide Omar besprochen, von dem ihr jetzt auch noch zwei Fotos zu sehen kriegt.


Omar ist 23 Jahre alt, Halbrusse, und lebt seit 16 Jahren in Ägypten. Er hat im Tauchzentrum mit dem Leiter Michel eine Vaterfigur gefunden, von dem er alle mögliche Unterstützung bekommen hat. Wir haben schnell ein freundschaftliches Verhältnis zueinander gefunden. Leider war nach dem vierten Tauchgang Schluss mit lustig. Als ich beim Auftauchen wieder einen Hustenanfall bekam, teilte mir Michel der Zentrumsleiter nach Konsultation eines Taucharztes mit, dass Tauchen und Husten unvereinbar sind. Aufgrund des hohen Drucks unter Wasser besteht die ernsthafte Gefahr einer Lungenverletzung. Und so sitze ich nun heute im Hotel und schreibe den ganzen Tag Blog.
Ich frage mich, wie ich die nächsten zehn Tage ohne Tauchen verbringen soll? Ich werde euch berichten.



Sharm El-Sheikh 13. bis 27. September Nummer 2

Nachdem das Hochladen geklappt hat, berichte ich euch weiter. Fangen wir doch mal mit dem Flug an. Von Basel mit Umsteigen in Istanbul nach Sharm. Viereinhalb Stunden Umsteigezeit in Istanbul. Puh, ist das lang! Deshalb machte ich mir auch keine Sorgen, als unser Flugzeug mit zwei Stunden Verspätung in Istanbul eintraf. In aller Ruhe begab ich mich zum Abflug Gate, nur um dort festzustellen, dass ich quasi als letzter Passagier ins Flugzeug stieg. Ich hatte vergessen, dass Istanbul zwei Stunden Zeitvorsprung vor Basel hat. Ich fühlte mich beim Transfer in Istanbul überhaupt nicht gestresst, weil ich schlicht zu wenig Informationen hatte. Hätte ich gewusst, dass ich nur eine halbe Stunde für das Umsteigen hatte, wäre ich sichtlich gestresst gewesen. Woran man wieder mal sieht, dass Unwissenheit gelegentlich dem Zustand des Wissens gegenüber von Vorteil ist. Ich habe das im Grunde mein ganzes Leben lang gewusst, jedoch nie wahrhaben wollen.
Doch zurück zur Reise. Nachdem ihr schon ein paar Bilder vom Hotel gesehen habt, schicke ich noch ein paar Fotos vom Essen und der Inneneinrichtung nach.

So sieht mein Zimmer aus. Es mangelt mir an nichts. Dennoch hab ich eben das Zimmer gewechselt, weil auf der Nordseite nachts so viel Lärm von der Nachbardisco zu hören war.


An diesem Teil des Frühstück Buffets versorg ich mich besonders gerne mit Vorräten für den Tag. Ich hab nämlich nur Halbpension.

Sowas kennen alle, die sich in einem guten Hotel am Buffet verpflegen: Ständig ist man in der Gefahr der Überversorgung.


300 Zimmer hat das Hotel, und die sind ziemlich gefüllt mit Gästen aus der Ukraine und Russland. Die machen fast 80% des Publikums aus. Entsprechend viel russisch ist zu hören. Deutsche sind sehr spärlich vertreten, was mir gar nicht unlieb ist.





Einen vornehmen gläsernen Aufzug hat es auch im Hotel. Drinnen ist die Goldpracht besonders gut spürbar.
Puh, nun hab ich schon wieder Angst, dass es mit dem Upload des Blogs angesichts der vielen Bilder Probleme gibt. Ich lad deshalb schon wieder mal hoch. Die Geschichten kommen dann später.




Sharm El-Sheikh 13. bis 27. Februar 2020 Beginn

So, liebe Freunde, jetzt melde ich mich wieder bei euch aus dem Ferienparadies Sharm El-Sheikh an der Südspitze der Sinai Halbinsel, die bis 1973 noch zu Israel gehörte. Dann wurde sie im Sinai Krieg von Ägypten zurück erobert, was mir von meinem Tauchguide Omar gleich stolz berichtet wurde, als wir an den ehemaligen israelischen Militäranlagen vorbei fuhren. Die Israelis zerstörten sie bei Abzug. Geblieben ist die Geschichte vom ägyptischen Sieg. Und diese Geschichte sorgt heute noch dafür, dass es zwischen Ägypten und Israel ein relativ friedliches Miteinander gibt. Im Unterschied zu den Staaten, die in der Auseinandersetzung mit Israel immer nur Niederlagen kassiert haben.
Entgegen allen Warnungen von wohlmeinenden Freunden, die Reise in ein arabisches Land sei gefährlich, entschied ich mich, zwei Wochen im kalten Februar ins sonnige Ägypten zu reisen, um dort Tauchurlaub zu machen. Warum Sharm El-Sheikh? Weil es mir nicht darauf ankam, abgelegene und unberührte Tauchplätze zu finden, sondern vielmehr, meine Tauchaktivitäten nach fünfjähriger Pause in einem wohl geordneten und komfortablen Rahmen wieder auf zu nehmen. Diesen fand ich im 5 Sterne Hotel Stella Di Mare in der Naama Bay, Nähe von Sharm El-Sheikh. Die Naama Bay weist einen langen schönen Sandstrand auf, der von Riffen seitlich gesäumt wird.



In Naama Bay ist der Trubel, am Rande der Bucht die Idylle. Das Stella Di Mare ist wirklich super. Gut geführt, nettes und kompetentes Personal und hervorragende Schwimm- und Bademöglichkeiten in drei Pools und am Hausriff. Jetzt zeig ich euch erstmal ein paar Bilder.








So, und nun wird es wieder Zeit für ein bisschen Text. Grad eben hab ich schon mal versucht, den Blog probeweise hochzuladen und bin jämmerlich gescheitert. Die Bilder waren einfach zu groß. Jetzt hab ich von allen Bildern Screenshots angefertigt und versuch es noch einmal. Wenn es klappt, hört ihr gleich mehr aus diesem Theater.




















Dienstag, 11. Februar 2020

Mönchs Waldhotel 9. bis 12. Februar 2020

Wie machen Rentner eigentlich Urlaub? Sie sind doch ständig im Urlaub! Also Urlaub vom Urlaub? Wir machten diese mal das, was andere Rentner auch machen: Drei Tage im Wellness Hotel im Nordschwarzwald. Bei Wellness ist klar, was gemeint ist: Es sich richtig gut gehen lassen! Mit gutem Essen, angenehmer Unterkunft, Saunieren und Baden, und das im luxuriösen Ambiente. Bei Mönchs Waldhotel war das alles vorhanden. Nur dass Orkan Sabine uns vielleicht einen Strich durch die Rechnung machen könnte. Tat sie aber nicht!
Es stürmte vor allem in der Nacht, und tagsüber konnte wir schön durch den Wald wandern, auch wenn wir uns vor herabfallenden Ästen und Tannenzapfen in Acht nehmen mussten.

Ich hätte euch hier gern ein Bild von Mönchs Waldhotel gezeigt. Leider ist es mir nicht gelungen, den Speicherort dieses Bildes zu finden. Deshalb seht ihr noch ein paar Bilder, und dann ist Schluss.