Montag, 18. Juni 2018

Abschluss der Ostseereise in Helsinki am 14. Juni 2018

Mittlerweile bin ich wieder daheim und werde die Reise mit den Fotos abschliessen, die ich mit Kamera gemacht habe, damit die Bildergucker noch auf ihre Kosten kommen.
Dies ist der Blick auf die finnische Seenlandschaft beim Anflug.
Unser Hotel Clarion rechts, die MS Princess Anastasia links und der Saunaclub auf dem Schiff vorne.
Diese drei Offiziere liessen sich willig von uns fotografieren, bevor sie in ein Militärfahrzeug mit Standarte einstiegen.

Unser russisches Fähr-/Kreuzfahrtschiff in seiner schrillen Aufmachung.
Aber am Abend an Deck war es schön.

In St. Petersburg regnete es, die Geschäfte waren am Vormittag geschlossen und das Leben erwachte erst gegen Mittag.




Schön war die Ausfahrt aus dem Hafen von St. Petersburg.

Einmal waren wir nicht sicher, ob der Schiffsschornstein an der Brücke hängen bleiben würde.
In Tallinn beeindruckte mich die Geschichte vom Sängerfest. Alle fünf Jahre, seit Mitte des 19. Jahrhunderts versammeln sich die Esten auf dem Sängerfest Platz.

Bis zu Hunderttausend Menschen versammeln sich dort - auf die Bühne passen dreissigtausend - und singen estnische Lieder. Im Jahre 1990 fuhren sowjetische Panzer auf. Der Dirigent, dessen Denkmal wir oben von hinten sehen, stieg auf die Bühne und stimmte die estnische Nationalhymne an. Alle hunderttausend Menschen sangen mit. Danach verliessen die Menschen die Versammlung. Es kam zu keinem Zwischenfall mit dem Militär.
Unsere estnische Reiseleiterin Marie, die das Ereignis miterlebt hatte, sagte: "Wir hatten keine Waffen, nur das Singen."


Tallinn war vor allem idyllisch.
Vor Stockholm kommt die Durchfahrt durch die Schären - und die war wunderschön.

Auf jedem Inselchen ein Haus, und dazwischen kurven die Riesenschiffe herum.

In Stockholm gibt es viel zu sehen, und einiges davon zeige ich euch.


Am letzten Tag in Helsinki konnte ich wieder City Bike fahren, und das war wunderschön!


Wir besuchten das Denkmal für Jean Sibelius. Bei entsprechenden Windverhältnissen erzeugen die Orgelpfeifen Windmusik.
Wir besuchten auch die Felsenkirche und das Olympia Stadion, vor dem Paavo Nurmi immer noch läuft.

Ziemlich beeindruckt hat mich eine finnische Marktverkäuferin und eine Taube, die riesengroß ein Museum zierte.


Alles in allem war es wieder eine tolle Reise mit meinem Reisekumpel Rolf!

Mittwoch, 13. Juni 2018

Stockholm 13. Juni 2018

Der Weg aufs Schiff in Tallinn erwies sich als endlos lang. Wie andere auch humpelte ich mühsam fast einen Kilometer den Kai entlang.
Auf dem Schiff war dann erst mal Ausruhen angesagt. Das abendlich stattfindende Showprogramm konnte mich nicht aus dem Bett locken. Mein Reisewhisky tat ein Übriges, und so schlummerte ich schon um halb elf friedlich vor mich hin.
In meiner Isolationszelle schlafe ich gar nicht mal so schlecht. Rolf ist ein rücksichtsvoller Kabinengenosse. Ich höre ihn nicht, wenn er sich morgens um  sechs schon aus dem Zimmer schleicht, um das Gold der Morgenstunde zu genießen. Ich dagegen verbringe einige Zeit in meiner fensterlosen Kabine, weil ich nur dort in Ruhe meine elektronischen Reiseführer durchstöbern kann.
Der Merian Reisefüher über Stockholm jagte mir Angst und Schrecken ein. Eine so große Stadt und so unübersichtlich. Wie sollte ich die langen Strecken bewältigen? Und nirgendwo ein Hinweis auf Ausleihmöglichkeiten von City Bikes.
Meine Befürchtungen erwiesen sich als unbegründet. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten konzentrieren sich auf den kleinen Altstadtbezirk von Gamla Stan. Und dort befinden sich auch hübsche Cafés mit WiFi. In einem solchen sitze ich gerade - in der Espesso Bar - und schreibe weiter am Blog.

Heute morgen bei der fast dreistündigen Fahrt durch die Schären habe ich auch ein paar Fotos mit dem iPad gemacht, die ich euch nun stolz präsentieren werde.



Die Schären sind eine Unzahl von Inseln und Inselchen, die von den Schiffen auf ihrem Weg nach Stockholm passiert werden müssen. Auf vielen befinden sich Häuschen und Häuser, und so bekommt man einen ersten Eindruck von schwedischer Sommerfrische.
Fantastisch, wie die großen Ozeanriesen durch die Inseln manövrieren.



Auf unserer letzten Schiffsreise in die Antarktis hätten wir auf dem obigen Inselchen Pinguine vermutet. Hier in Schweden sind es Möwen.
Unser Transfer brachte unser Vierer Grüppchen zum Schlossplatz, wo wir gleich der schwedischen Schlosswache begegneten.


Wohlgemerkt, der Palastwächter ist der Herr links im blauen Anzug!




Mein erster Stop in Stockholm war Sundbergs Konditorei. Kaffee und Törtchen mündeten hervorragend. Aber leider gabs kein WiFi. Weshalb ich jetzt in die Espressobar gewechselt bin.
Übrigens, bezahlen ist hier an der Ostsee überall ganz einfach. Man zahlt mit Kreditkarte und belastet sich nicht mit Fremdwährung.
Nun hab ich noch anderthalb Stunden Zeit für die Ortserkundung. Dann geht’s wieder aufs Schiff. Morgen haben wir noch eine geführte Tour in Helsinki, und dann dürfen wir wieder auf eigene Faust die Stadt erkunden. Ihr hört von mir.








Montag, 11. Juni 2018

St. Petersburg bei Regen am 11. Juni

Petersburg und Regen - das gehört zusammen. Es gibt nur 36 regenfreie Tage im Jahr, weshalb die Stadt auch St. Regensburg genannt wird. 
Unser Reiseführer Frank hatte uns gewarnt: St. Petersburg allein, das geht gar nicht! Wir werden die kyrillischen Buchstaben nicht lesen können! Außerdem spricht niemand Englisch, und ohne russisches Geld kommen wir sowieso nicht zurecht.
So waren es aus einer Gruppe von fast 200 Personen außer Rolf und mir nur noch 2 weitere Personen, die sich auf das Risiko einer „unguided tour“ einließen. Der Taxifahrer ließ uns am Isaaksplatz raus und versprach, uns um 16.30 Uhr wieder zum Schiff zurück zu bringen. Da standen wir nun auf dem riesigen Platz und starrten die Isaak Kathedrale an. Eine prächtige orthodoxe Kirche mit Goldkuppel und 12000 Personen Fassungsvermögen. Jetzt zum Museum umgewidmet, Eintritt 300 Rubel. 
Wir stellen fest: Heute ist Feiertag, alle Banken und Wechselstuben sind geschlossen. In der Tourist Info sucht ein junger Angestellter im Internet nach einer Wechselstube, die geöffnet ist. Wie sollen wir da hin kommen? Wir erfahren, dass es per staatlicher Anordnung nicht erlaubt ist, Fremdwährungen anzunehmen.
Da spricht uns auf der Strasse ein Russe an, ob wir Geld wechseln wollen. Womit dieses Problem schon mal gelöst ist. Ich entscheide mich dann, eine Stadtrundfahrt mit dem Hop on, Hop off Bus zu unternehmen. Dabei kann mir doch gar nichts passieren. Rolf geht seinen lonely Rider Weg allein und zu Fuß, und so setze ich mich in den Bus und fahre die nächsten zwei Stunden bei Regen und Sonnenschein durch St. Petersburg, immer versehen mit den deutschsprachigen Erläuterungen einer Tourist Info aus dem Kopfhörer. Schließe steige ich beim Eliseef Foodstore aus dem Bus und begebe mich hinein in dieses Fressparadies.





Und der Schein trügt nicht. Im Mezonin Restaurant finde ich mit Anna eine Englisch sprechende Bedienung, WiFi, und ein Käsekuchen Dessert vom Feinsten. Die Preise sind unirdisch hoch, aber ich kann ja mit Kreditkarte zahlen. Und das Schönste: Ihr kriegt das alles life im Blog.
Morgen gehts nach Tallinn. Und da werde ich versuchen, euch wieder ein paar andere Bilder als nur Kulinaria zu präsentieren.
Einen Tag später
Leider kann ich mein Versprechen nicht erfüllen. Heute am Dienstag sitze ich nach einer ausgiebigen Stadtrundfahrt im Restaurant „ Pfefersack“ in Tallinn, habe wieder WiFi, kann meinen Blog weiterschreiben, aber anständige Fotos habe ich immer noch nicht. Weil ich immer automatisch meine Digicam zücke, wenn ich was Hübsches sehe, und das sperrige iPad im Rucksack verstaut bleibt. Das wird dann erst in der Kneipe hervor geholt. Denn die Telekommunikation ist mit iPad noch lustvoller als mit Handy. Aber Bilder hab ich dann nur von den Fress Locations.
Gestern verließ ich das Eliseef, machte ein Foto von außen 

... und dann spazierte ich am Nevsky Prospekt an den Bogengängen eines Kaufhauses entlang, welches schon im 19. Jahrhundert vier Hektar Verkaufsfläche ihren Kunden offerierte.

Auch heute werden 100 000 Kaufvorgänge dort pro Tag getätigt. Nun gut, von denen seht ihr grad nix, aber ich hatte keine Lust, ins Kaufhaus rein zu gehen.
Gut unterhalten hab ich mich dann noch mit dem anderen Pärchen, welches Solo in der Stadt unterwegs gewesen ist. Sie hatten in d er Vorbereitung auf die Fußball WM eine Strassenparde gesehen. Und Lonely Rider Rolf hatte die Bühnenproben vor dem Winterpalast beobachtet, wo am Abend ein großes Konzert stattfinden wird.
Nun ja, man kann nicht alles haben. Ich hatte eben WiFi.
Und heute hab ich es schon wieder. Ich habe heute bei Regen an der geführten Tour teilgenommen und etwas mehr vom Nationalstolz der Esten verstanden. Alle fünf Jahre beim Sängerfest versammeln sich 30 000 Sänger und 100 000 Zuhörer und singen die estnische Nationalhymne. Wie sagte unsere estnische Reisefüherin Marie: „Als die russischen Panzer kamen, hatten wir keine Waffen, nur den Gesang!“ Und mit dem Gesang haben sie die Russen vertrieben? Ein Schalk, wer Böses dabei denkt!

Aber im Ernst: Tallinn ist Klasse. Wunderschöne Altstadt und überall spricht man Englisch.

So, und jetzt spazier ich noch ein bisschen durch die Altstadt!








Die Stimmung in der Stadt ist jetzt bei gutem Wetter wirklich herrlich! Nun sind aber plötzlich auch Tausende von Touristen da, die heute morgen noch gefehlt haben.





Ostsee Kreuzfahrt auf der MS Anastasia 9. bis 15. Juni 2019

Auf geht’s zur nächsten Reise: Mit dem Flugzeug von Stuttgart nach Helsinki und von dort mit dem Kreuzfahrtschiff MS Princess Anastasia nach St. Petersburg, Tallinn, Stockholm und zurück nach Helsinki. So ganz viel hatte ich mir beim Buchen der Reise nicht überlegt. Nur, dass ich so relativ preisgünstig an Orte komme, an denen ich noch nie gewesen bin. Dazu die Reise mit dem Schiff und dass mein Reisekumpel Rolf auch Lust hatte auf diese Tour. Also schnell gebucht und nachgedacht erst später.
Jetzt sitze ich also im Flughafen Stuttgart, was einigermaßen angenehm ist. Der Flughafen ist klein und überschaubar, hat WLAN, und so kann ich vor Abflug schon an meinem Blog schreiben. 
Gestern noch hatte ich einen großen Bühnenauftritt im Rheinfelder Vacono Dom mit fast 400 Leuten. Ich moderierte den Gala Abend des Ehrenamtes, hatte ziemlich viel Bammel davor und war mordsglücklich, als alles gut gelaufen ist. Heute dann mit Mitfahrern von BlaBlaCar nach Stuttgart. Zwischendurch noch einen Fahrradträger in Karlsruhe gebraucht gekauft, und jetzt bin ich froh, der Schwüle des Stuttgarter Nachmittags im temperierten Flughafengebäude entronnen zu sein.
Ich hatte nicht viel nachgedacht bei Buchung der Reise. Jetzt erst im Vorfeld las ich, dass es sich um ein russisches Kreuzfahrtschiff und um eine typische Besäufnistour handelt. Nun gut, das liegt ja an mir, wie ich mich auf dem Schiff verhalte. Eine Halbliter Flasche Whisky hab ich schon mal im Duty Free erworben, so dass mit Notsituationen nicht zu rechnen ist.
Ein Tag später - schon auf dem Schiff:
Jetzt sitze ich auf Deck acht im Freien, dort, wo man rauchen kann, und schreibe weiter am Blog. Natürlich ohne WLAN, weil das unbezahlbar ist. So wird dieser Post erst veröffentlicht, wenn ich in Tallinn im Café sitze.
Die MS Princess Anastasia wurde 1985 gebaut und fährt unter russischer Flagge. Der Kabinenkomfort entspricht dem Jugendherbergsstandard. Zum Glück sind unsere zwei Betten nicht übereinander angeordnet. Dafür gibt es keinen Platz mehr für einen Schrank. Ich lebe aus dem Koffer.
Immerhin: Die Dusche funktioniert. Die Schiffsgäste kommen wie üblich aus den unterschiedlichsten Regionen. Viele Chinesen sind darunter. Rauchen kann man fast überall. Ein Riesenunterschied zur MS Zaandam, mit der ich vor einem halben Jahr in der Antarktis war. Und schmuddelig ist es auch. Der  
größte Unterschied: Wir haben nur Frühstück an Bord. Alles andere müssen wir separat bezahlen. Und das ist teuer.
Aber der Tag in Helsinki war wunderschön. Unser Flug hatte eine Stunde Verspätung, so dass wir erst kurz vor Mitternacht im Hotel eintrafen. Aber es war noch ziemlich hell, so dass ich mit einem einheimischen Bier in der Skybar im 16. Stock unseres Hotels den Tag gemütlich ausklingen lassen konnte.
In der Nacht um 3 Uhr ging der Feueralarm los. Fast 15 Minuten dauerte es, bis der Fehlalarm korrigiert wurde. Dann war an Schlafen kaum noch zu denken. Es war ja auch schon wieder hell draußen, und Rolf mag die Vorhänge nicht schließen.
Dafür fing der Morgen gut an. Ich nutzte Sauna und Skytop Pool im 16. Stock, und das sah von unten so aus:

Ganz links oben sieht man den Pool ins Freie ragen.

Apropos Bilder: Ich habe das Verbindungskabel von Kamera zum iPad vergessen, so dass ich nur Bilder einfügen kann, die ich mit dem iPad selbst gemacht habe.

Nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel mieteten wir zwei Helsinki City Bikes und erkundeten die Stadt mit dem Eisenross. Und das war wunderschön. Bei herrlichem Wetter genossen wir die Athmosphäre dieser Stadt zwischen Wasser und Land. Und jetzt füge ich noch ein paar Bilder an, damit auch die Bildergucker auf ihre Kosten kommen.

Mit City Bike vor einem Sauna Boot. Im Hintergrund unser Hotel, und links hinten die MS Anastasia.




Rolf mit Bike und eine Mädchen Skulptur vor einer der zahlreichen, vorgelagerten Inseln.




Der berühmte Dom von Helsinki. Seine äußere Pracht kontrastiert mit dem einfach gehaltenen protestantischen Inneren.