Samstag, 22. Juli 2023

Solo in Salem vom 18. bis 22. Juli 23

Salem ist für sein Schloss bekannt und das darin befindliche Edel Internat. Dass es auch einen Schlosssee gibt wusste ich nicht. Ich hatte eine grosse Ferienwohnung gemietet, einfach, weil sie günstig war. Und als meine Töff Freunde keine Zeit hatten, fuhr ich allein nach Salem. Dieser Kurzurlaub gehörte zur Kategorie "Träume verwirklichen", denn ich träumte schon länger davon, allein unterwegs zu sein, ohne mich an Mitreisenden oder Reiseveranstalter festhalten zu können. 
So entdeckte ich den Schlosssee erst nach Ankunft in Salem Weildorf. Für die nächsten 5 Tage sollte dies das Sahnestück meines Kurzurlaubs werden. Voll ausgestattet wie ein Schwimmbad mit Liegewiesen, Duschen,  Toiletten, Sonnenliegen,  Umziehkabinen und Kiosk verbrachte ich jeden Tag dort ein Stündchen schwimmend und sonnenbadend. So muss Urlaub sein! 
Aber natürlich war nicht nur faulenzen angesagt. Ich hatte mein Fahrrad dabei und Pläne, die Umgebung zu erkunden. 
Und da bot sich Schloss Heiligenberg an. Weithin sichtbar auf knapp 800m Höhe überragt es das sanft gewellte Nordufer des Bodensees. Den Berg hinaufzufahren ist für E-Biker kein Problem, so dass ich bereits am ersten Abend die Aussicht von dort geniessen konnte. 
Beim Runterfahren fiel mir plötzlich ein, dass ich mein Ladegerät für den Akku zuhause vergessen hatte. Und nun war das Urlaubsziel, den fehlenden Akku zu ersetzen. 
Um es kurz zu machen: Ich kontaktierte unzählige Fahrradgeschäfte zwischen Überlingen und Friedrichshafen. Keines war bereit, meinen Akku zu laden. Am Donnerstag fuhr ich dann dank BaWü Ticket kostengünstig nach Lörrach und holte das vergessene Ladegerät von daheim. Doch meine Wut und Enttäuschung hat nicht nachgelassen. Unterlassene Hilfeleistung heisst der Fachbegriff aus dem Strafrecht. 
Ich will nicht weiter wettern, lieber von den schönen Erlebnissen erzählen. Ich machte noch eine wunderschöne Radtour ins Deggenhausener Tal,  und am Freitag ging es mit Auto und Fahrrad nach Bregenz. Die Pfänderbahn nimmt morgens bis 10 Uhr Fahrräder umsonst mit nach oben. Trotz strömenden Regens konnte ich diesem Angebot nicht widerstehen. 
Die Wetterbedingungen waren nicht die besten. Auch die Aussicht nicht ungetrübt. Dafür die Abfahrt umso rasanter. 
Den Rest des Tages verbrachte ich mit Fahrrad im Rheindelta, ......
..... bei allerbestem Kaiserschmarrn im Wirtshaus "Dorfhaube" in Hard......
..... oder vor dem Regen Schutz suchend im Museum Martinstor. 
Es gelang mir jedenfalls den langen Tag zu überstehen, bis es dann am Abend zu "Madame Butterfly" auf die Seebühne ging. Einen solchen Massenauflauch hatte ich noch nie erlebt. 
7000 Besucher sahen den tragischen Tod der japanischen Konkubine im strömenden Regen. Mein rotes Regencape kam zum zweiten Einsatz, und ich kann jetzt sagen: Ich habe es gesehen. Ich war dabei! 

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