Wir trafen rechtzeitig um 10 Uhr beim Visitor Center ein, um den Festlichkeiten anläßlich des Canada Day beiwohnen zu können. Leider regnete es so heftig, dass wir noch vor Ankunft des einzigen Mounties, der verfügbar war, unsere Zelte abbrachen. Soll heißen: Wir fuhren weiter. Zuvor war mir noch ein schönes Foto von der Rangerin im Info Center gelungen.
Bei schlechtestem Wetter erreichten wir Blue River am Thompson River und beschlossen, uns anläßlich des Feiertages mit einem Mittagessen im Restaurant zu belohnen. Die "Homemade Kitchen" servierte uns neben Wein und Bier einen Hamburger und eine Pizza, von deren Reste Pia zwei Tage später am Abend noch etwas hatte. Danach war erstmal eine größere Siesta fällig, die wir gleich auf dem Parkplatz des Restaurants im schnuckeligen WoMo abhalten konnten.
Am späten Nachmittag des "Canada Day" erreichten wir Clearwater, füllten unsere Vorräte im Supermarkt auf und fuhren frohgemut in den Wells Gray Provincial Park ein, obwohl wir in der Tourist Information erfahren hatten, dass alle Plätze am Clearwater Lake Campsite schon morgens um11Uhr als belegt gemeldet worden waren. Ich hatte wohl auch die Entfernung etwas unterschätzt. Denn bis zu den Dawson Falls waren es 42 km und dann nochmal 23 km auf der Gravel Road bis zum Clearwater Lake. Es war schon 19 Uhr vorbei und wir waren erst auf halbem Wege, als uns ein Schild an der Straße auf das "Wells Gray Golf Resort" plus Campsite aufmerksam machte. Wir versuchten es, und siehe da: Zwar waren alle regulären Plätze belegt, aber wir fanden ein wunderschönes Plätzchen auf einer Wiese, direkt neben einer nicht belegten Lodge, mit Tisch und Feuerstelle.
Die Athmosphäre war zauberhaft. Die Abendsonne strahlte auf eine bunte Ansammlung von Golf Enthusiasten, auf spielende Kinder, Hunde und einen kleinen See, der zum Schwimmen einlud. Ich folgte der Einladung und fand das Wasser zwar nicht zu kalt, aber doch so "naturtrüb", dass Pia der Einladung nicht mehr Folge leisten musste.
Als das Grillfeuer grade prächtig brannte, ging ein heftiger Regenguss auf uns nieder. Zwar hielt das Feuer ihm stand und brannte danach munter weiter, doch unser Steak hatten wir mittlerweile in der Pfanne zubereitet.
Hendricks Falls
Am nächsten Tag, Samstag, den 2. Juli, sollten sich Deutschland und Italien im Viertelfinale der Fußball EM in Frankreich messen. Das Spiel wurde um 12 Uhr Ortszeit im Fernsehen übertragen. Statt uns also lange mit den Naturschönheiten des Wells Gray Parks zu befassen, fuhren wir kurzerhand zurück nach Clearwater in eine Bar, in der das Spiel auf Großleinwand übertragen wurde. Einige Deutsche und andere Nationalitäten hatten sich dort versammelt. Wir saßen am Tisch mit Wilfried aus Hamburg, der Frau und Kinder im Hotel zurück gelassen hatte, um das Spiel zu sehen.
Und das ging wirklich an die Nerven. Nach einem fast unerträglichen Ausmaß an Tragik, kam es dann doch noch zum guten Ende: Deutschland gewann im Elfmeter Schießen.
Mittlerweile hatte sich Sonja gemeldet und gefragt, ob wir nicht noch mal nach China Valley kommen wollten. Wir wollten, aber erst am nächsten Tag. An diesem Tag ging es noch mal zurück in den Wells Gray Park zu den Naturschönheiten und zur Pyramid Camp Site, wo wir über der Fire Pit eine herrliche Forelle grillten. Fisch in Alufolie über dem Grill - kann ich nur empfehlen.
Am nächsten Tag dann nach Besichtigung der Hendricks Falls und einer Halbzeit von Frankreich gegen Island in selbiger Bar endlich die Fahrt nach China Valley, wo uns Sonja und Markus in aufgeräumtester Stimmung erwarteten. Sie hatten den ganzen Vormittag bei einem Bekannten Kirschen geerntet. Da traf es sich nicht besonders günstig, dass wir als Geschenk 5 Kilo Kirschen mitgebracht hatten.
Am Abend ging's dann zu Richard und Barbara, einem befreundeten Paar, die wir schon beim ersten Besuch kennengelernt hatten.
Leider ist das Bild von Barbara etwas verwackelt, und ansonsten sieht man v.l.n.r. Markus, Pia, Richard und Barbara
Es wurde fürstlich aufgefahren. Nach den Cheese Cracks gab es eine Grillplatte vom Feinsten und in einer Quantität, die auch einer Fußballmannschaft genügt hätte. Dazu Beilagen wie gegrillte Paprika und Maiskolben, Kartoffelpürree, Salat und von Sonja gebackenes köstliches Brot. Mit dick gefüllten Bäuchen verließen wir das opulente Abendessen. Am nächsten Morgen spät wurde gefrühstückt, und dann ging's los auf die letzte Etappe unserer Reise. Doch davon berichte ich euch später.
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