Montag, 11. Juni 2018

St. Petersburg bei Regen am 11. Juni

Petersburg und Regen - das gehört zusammen. Es gibt nur 36 regenfreie Tage im Jahr, weshalb die Stadt auch St. Regensburg genannt wird. 
Unser Reiseführer Frank hatte uns gewarnt: St. Petersburg allein, das geht gar nicht! Wir werden die kyrillischen Buchstaben nicht lesen können! Außerdem spricht niemand Englisch, und ohne russisches Geld kommen wir sowieso nicht zurecht.
So waren es aus einer Gruppe von fast 200 Personen außer Rolf und mir nur noch 2 weitere Personen, die sich auf das Risiko einer „unguided tour“ einließen. Der Taxifahrer ließ uns am Isaaksplatz raus und versprach, uns um 16.30 Uhr wieder zum Schiff zurück zu bringen. Da standen wir nun auf dem riesigen Platz und starrten die Isaak Kathedrale an. Eine prächtige orthodoxe Kirche mit Goldkuppel und 12000 Personen Fassungsvermögen. Jetzt zum Museum umgewidmet, Eintritt 300 Rubel. 
Wir stellen fest: Heute ist Feiertag, alle Banken und Wechselstuben sind geschlossen. In der Tourist Info sucht ein junger Angestellter im Internet nach einer Wechselstube, die geöffnet ist. Wie sollen wir da hin kommen? Wir erfahren, dass es per staatlicher Anordnung nicht erlaubt ist, Fremdwährungen anzunehmen.
Da spricht uns auf der Strasse ein Russe an, ob wir Geld wechseln wollen. Womit dieses Problem schon mal gelöst ist. Ich entscheide mich dann, eine Stadtrundfahrt mit dem Hop on, Hop off Bus zu unternehmen. Dabei kann mir doch gar nichts passieren. Rolf geht seinen lonely Rider Weg allein und zu Fuß, und so setze ich mich in den Bus und fahre die nächsten zwei Stunden bei Regen und Sonnenschein durch St. Petersburg, immer versehen mit den deutschsprachigen Erläuterungen einer Tourist Info aus dem Kopfhörer. Schließe steige ich beim Eliseef Foodstore aus dem Bus und begebe mich hinein in dieses Fressparadies.





Und der Schein trügt nicht. Im Mezonin Restaurant finde ich mit Anna eine Englisch sprechende Bedienung, WiFi, und ein Käsekuchen Dessert vom Feinsten. Die Preise sind unirdisch hoch, aber ich kann ja mit Kreditkarte zahlen. Und das Schönste: Ihr kriegt das alles life im Blog.
Morgen gehts nach Tallinn. Und da werde ich versuchen, euch wieder ein paar andere Bilder als nur Kulinaria zu präsentieren.
Einen Tag später
Leider kann ich mein Versprechen nicht erfüllen. Heute am Dienstag sitze ich nach einer ausgiebigen Stadtrundfahrt im Restaurant „ Pfefersack“ in Tallinn, habe wieder WiFi, kann meinen Blog weiterschreiben, aber anständige Fotos habe ich immer noch nicht. Weil ich immer automatisch meine Digicam zücke, wenn ich was Hübsches sehe, und das sperrige iPad im Rucksack verstaut bleibt. Das wird dann erst in der Kneipe hervor geholt. Denn die Telekommunikation ist mit iPad noch lustvoller als mit Handy. Aber Bilder hab ich dann nur von den Fress Locations.
Gestern verließ ich das Eliseef, machte ein Foto von außen 

... und dann spazierte ich am Nevsky Prospekt an den Bogengängen eines Kaufhauses entlang, welches schon im 19. Jahrhundert vier Hektar Verkaufsfläche ihren Kunden offerierte.

Auch heute werden 100 000 Kaufvorgänge dort pro Tag getätigt. Nun gut, von denen seht ihr grad nix, aber ich hatte keine Lust, ins Kaufhaus rein zu gehen.
Gut unterhalten hab ich mich dann noch mit dem anderen Pärchen, welches Solo in der Stadt unterwegs gewesen ist. Sie hatten in d er Vorbereitung auf die Fußball WM eine Strassenparde gesehen. Und Lonely Rider Rolf hatte die Bühnenproben vor dem Winterpalast beobachtet, wo am Abend ein großes Konzert stattfinden wird.
Nun ja, man kann nicht alles haben. Ich hatte eben WiFi.
Und heute hab ich es schon wieder. Ich habe heute bei Regen an der geführten Tour teilgenommen und etwas mehr vom Nationalstolz der Esten verstanden. Alle fünf Jahre beim Sängerfest versammeln sich 30 000 Sänger und 100 000 Zuhörer und singen die estnische Nationalhymne. Wie sagte unsere estnische Reisefüherin Marie: „Als die russischen Panzer kamen, hatten wir keine Waffen, nur den Gesang!“ Und mit dem Gesang haben sie die Russen vertrieben? Ein Schalk, wer Böses dabei denkt!

Aber im Ernst: Tallinn ist Klasse. Wunderschöne Altstadt und überall spricht man Englisch.

So, und jetzt spazier ich noch ein bisschen durch die Altstadt!








Die Stimmung in der Stadt ist jetzt bei gutem Wetter wirklich herrlich! Nun sind aber plötzlich auch Tausende von Touristen da, die heute morgen noch gefehlt haben.





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