Mittwoch, 6. September 2017

Sommerferien in der Toskana

Ganz zum Ende der baden-württembergischen Sommerferien hatten wir noch einen Urlaub in Bella Italia geplant. Ursprünglich wollten wir eine Freundin in Ferrara besuchen. Als dieser Plan sich zerschlug, ging ich auf Schnäppchen Suche auf den einschlägigen Internet Portalen. Etwas Exclusives sollte es sein. Bei Secret Escapes wurde ich fündig.
Unsere Unterkunft war ein 4 Sterne Hotel bei Colle Val d'Elsa im Gemäuer einer ehemaligen Abtei. Die Geschichte des Hauses war überall präsent. Hier sollte angeblich ein früherer Papst mit Michelangelo über den Bau der Sixtinischen Kapelle gestritten haben. 
Das Miteinander von ruhiger Lage und gepflegter Gastlichkeit verhalf uns zu drei wunderbaren ersten Ferientagen im historischen Gebäude.
Vor allem der Pool hatte es mir angetan. Im wunderbar warmem Wasser zog ich täglich mindestens 25 Runden, was 1000m entspricht, und hatte so noch nebenbei meine arthritischen Gelenke kuriert.
Auf dem Dach meines betagten Mondeos hatte ich zwei Fahrräder plaziert.
Mit diesen fuhren wir fröhlich durch die Lande, wenn sich eine Gelegenheit ergab. Und die ergab sich häufig. Schon am ersten Tag fuhren wir hinunter nach Colle Val d'Elsa Basso und hinauf nach Colle Val d'Elsa Alto in die historische Altstadt.
Dann auf der ehemaligen Trasse einer Eisenbahnstrecke nach Poggibonsi und zurück. Für den ersten Tag kein schlechtes Unternehmen. 
Am zweiten Tag stand San Gimignano auf dem Programm. Von mir per Fahrrad, von Pia mit dem Auto erreicht. Auf dem Plaza del Duomo trafen wir uns zum "weltbesten " Gelato. 
Ich konnte Vergleiche anstellen zu meinem ersten Besuch vor 30 Jahren. Damals waren wir noch mit dem Auto auf der Plaza Cisterna vorgefahren. Heute ist ganz San Gimignano eine Fußgängerzone. Drumherum viele gigantische Parkplätze, von denen sich die Touristenströme in die Stadt ergießen. 
Ich mochte den Trubel nicht lange ertragen und zog mit dem Fahrrad bald wieder von dannen, hin zum heimischen Pool und der Gelenkpflege.
Am Abend ließen wir es uns kulinarisch gut ergehen. Grade gegenüber von unserer Nobelherberge gab es eine Pizzeria/Ristorante, in dem wir zweimal köstlich speisten. Italianita vom Feinsten!
Und am dritten Abend kehrten wir ins Cardinale ein, dem hauseigenen Feinschmecker Lokal im Keller. Man gönnt sich ja sonst nix!
Damit waren drei Tage im gehobenen Landhaus Stil zu Ende gegangen, und wir fragten uns, ob das wohl noch getoppt werden könne?

Für den Weg nach Montecatini Terme hatten wir einen Zwischenhalt in Firenze eingeplant. Einen Parkplatz finden, die Räder vom Dach nehmen und durch die Stadt radeln. So was nennt man "Aus der Not eine Tugend machen". 
Für mich ist das Laufen in der Stadt eine Strapaze. Aber mit dem Fahrrad kann ich mich wunderbar leicht von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten bewegen. Und in Florenz gibt es jede Menge Sehenswürdigkeiten.
Zunächst besuchten wir Pias Erinnerungsorte. Sie hatte dort 1997 einen vierwöchigen Sprachkurs absolviert, und wir besuchten die Lieblings Trattoria (leider geschlossen), die Sprachschule (nicht auffindbar) und die Lieblings Kirche. Dort wurde ein Kerzlein angezündet.
Über die Ponte Trinita überquerten wir den Arno und waren bald am Plaza del Duomo.
Die Menschenschlangen vor den Domgebäuden waren so gewaltig, dass sich jeder (teuer) bezahlte Eintritt von selbst verbot. Also radelten wir zu Santa Maria Novella, einer weiteren Großkirche im Norden, bei der sich die Besucherzahlen in Grenzen hielten, aber zu vieles sehenswürdig war, um alles anschauen zu können.
Noch eine Zwischenmahlzeit in einer hübschen Trattoria, und schon radelten wir wieder zurück über den Arno zu unserem Auto.
Fahrradfahren in der Fußgängerzone einer Touristenhochburg ist wirklich eine fantastische Möglichkeit, um dem Stress zu entgehen, der sich immer mit Menschenmassen verbindet.
Unsere Unterkunft in Montecatini Terme ist so nobel, wie es die 5 Sterne versprechen, welche sie auszeichnen. Und dort hatten wir 4 Tage mit Halbpension gebucht!
Heute ist der erste regnerische Tag unseres Urlaubs. Pia sitzt mir gegenüber und schreibt Blog im Salon, während unser Doppelzimmer einer Reinigung unterzogen wird. Und Doppelzimmer ist wahrhaft die richtige Bezeichnung. Denn wir haben quasi ein Apartment mit Salon und zwei Badezimmern erhalten, nachdem Pia das zuerst angebotene Zimmer wegen mangelnder 5 Sterne Tauglichkeit abgelehnt hatte.
Und so kommen wir endlich mal in den Genuss der vielen Annehmlichkeiten, welches unser Grandhotel Belvedere Palazzo bietet. 
Aber vielleicht sollte ich klarstellen, dass die obigen Bilder nicht unser "Doppelzimmer" abbilden, sondern den Eingangsbereich des Hotels.
Das Essen ist hier schon wieder vom Feinsten. Dennoch werde ich den Urlaub wohl ohne heftige Gewichtszunahme überstehen, weil wir uns tagsüber auf das Abendessen freuen und vom Frühstück noch gesättigt sind.
Am ersten Tag unseres Montecatini Aufenthalts fuhr ich mit dem Fahrrad nach Montecatini Alto, was eine nicht unerhebliche Plackerei darstellt und schaute mir ansonsten die Zeugnisse vergangener Größe an, die in Montecatini Terme massenhaft herumstehen. Montecatini Terme ist das größte Kurbad Italiens und wurde von so illustren Gästen besucht wie den Kennedy's, Robert De Niro undundund.

Es gibt ein Opernhaus und unzählige Luxustermen. Die Hotels dagegen dürfen ihre hauseigenen Termen nur noch mit Salzwasser füllen. Dafür sorgt ein Gesetz aus den Neunziger Jahren, welches die Erschöpfung des Thermalwassers verhindern will. 
Ich habe mich in den traurigen Luxus-Salzpool gesetzt, der sich im Keller unseres Hotels befindet, doch Pia hat das Bad mit Hinweis auf Keimgefahr verweigert. Dabei dürften es die Keime nirgendwo schwerer haben als im Salzwasser!
Ein wenig traurig ist es natürlich schon, wenn der Körper nur im einfachen Salzwasser und nicht im heilenden Thermalwasser massiert und gedünstet wird. 
Gestern haben wir bei strahlendem Wetter einen Besuch in der Terme Grotto Giusto und in Vinci, der Geburtsstadt Leonardos gemacht.
Danach ging es über eine herrliche Weinstraße mit tollen Ausblicken nach Pistoia.
Dort wieder mit dem Rad durch die historische Altstadt. 
Bei einem Glas Weißwein ließen wir den Tag ausklingen, bevor wir wieder bei einem 5 Sterne Menü den Abend genossen.

Montag, 4. September 2017

Kurzurlaube im Sommer 2017

Nach der ausgiebigen Reisetätigkeit des Frühjahres, hatte ich beschlossen, die Hauptreisezeit des Normalurlaubers, den Sommer, zuhause zu verbringen. Warum auch nicht? 
In unserer Gegend ist es so schön, dass man keineswegs wegfahren muss, um den Sommer zu genießen. Zeit hatte ich genug, denn meine Schulbegleitung machte in den Sommerferien eine Pause, und auch meine Interviewtätigkeit für INFAS stellte mich nicht vor große Herausforderungen.
Stattdessen sammelten sich im Laufe des Sommers einige Kurzreisen an, über die ich hier zusammenfassend berichten will.
Drei Tage verbrachte ich mit meiner Liebsten in Frankfurt.
Das Best Western Hotel hatte ich als Schnäppchen gebucht, und wir bewegten uns vom Kaiserlei ins Zentrum mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Da sieht man ja auch mehr von der Stadt als durch die Scheiben einer Blechkiste.
Auf einer S-Bahn Station fiel uns eine Maus auf, die hurtig einen Bahnsteig überquerte. Eine verwirrte Zuwanderin, die vor sich hin murmelte, machte einmal mehr deutlich, wie ähnlich sich Manhattan und Mainhattan inzwischen geworden sind.
Vor der Börse tranken wir Sekt. An der Hauptwache aßen wir Grüne Sauce mit Kartoffeln. Weitere Frankfurter Spezialitäten wie Bibbeles Käs, Äppelwoi und Würschtsche wanderten in unseren Magen.

Ansonsten viel Kultur: Am ersten Abend im Rahmen eines Literaturfestvals eine internationale Lesung, am zweiten eine Performance der besonderen Art. Zwei Männer entfesselten sich aus einer Ganzkörperverkleidung aus schwarzem Paketband. Dauer 40 Minuten - und spannend bis zum Schluss!
 War es die alternative Kultur in Frankfurt, so war es in Stuttgart die Reiseführung von "Rolfi", die unseren Städtetrip zum besonderen Erlebnis werden ließ. Wir waren mit Pias Nichten Annina und Olivia unterwegs, - wie schon so oft -, und es wurde wieder eine Klassezeit zusammen. Beim Frühstück im Relaxa Hotel gesellte sich schon am Samstag mein alter Bundeswehrkumpel Rolf zu uns. Ich hatte ihn gefragt, ob er vielleicht für ein nachmittägliches Treffen Zeit habe, und er verbrachte das ganze Wochenende mit uns!

Aussehend wie ein Troll, begegneten die Nichten ihm anfangs mit Skepsis. Doch bald schlossen sie ihn ins Herz, und wir verbrachten eine wunderschöne Zeit miteinander. Am Abend führte er uns zur Operntreppe, wo wir einem Freiluftkonzert der Opernband lauschten. Dabei ging der Sänger mit Gummiboot auf den Händen des begeisterten Publikums baden.
Wir probierten Austern und bekamen vom freundlichen Wirt gleich noch einmal eine ganze Portion geschenkt. Am Bärenschlössle gewannen wir Einblick ins sonntägliche Freizeitverhalten der Stuttgarter, bei dem traditionelle Blasmusik nicht fehlen darf.
Auch war ich in der Staatsgalerie. Mit Museumspass war das ein günstiger Spaß.

Hab ich euch schon von der Töfftour mit Sami und Michi durch den Schwarzwald erzählt?
Nein, hab ich nicht! Auch das gehörte zu den Kurzausflügen des Sommers, welche mir größtes Vergnügen bereiteten. Man glaubt gar nicht, wie sehr man auch mit einem 250-iger Motorroller von Yamaha durch den Schwarzwald sausen kann. Natürlich war ich biken mit einer 900er gewöhnt, aber auch auf dem kleinen Format hat's Spaß gemacht.
Vier Tage war ich im Ruhrpott beim 93igsten Geburtstag meiner Stiefmutter, zwei Tage in Bonn, bei einer INFAS Veranstaltung und einige Tage mit dem Fahrrad unterwegs. Jeweils Tagestouren mit MB und Schwager Stefan auf dem Felberg, mit Pia und ihrem E-Bike am Rhein-Rhone Kanal und zweimal allein zum Höhenmeterfressen am Nonnenmattweiher und auf dem Blauen.
Und danach folgte vom 31. August bis 10. September noch ein "richtiger" Urlaub mit Pia und Auto in der Toskana. Aber davon erzähle ich euch später.

Mittwoch, 21. Juni 2017

Familienurlaub in Heinzenberg

Mit Familie hatte ich es eigentlich nie. Das hing mit unmöglichen Verwandten genauso zusammen wie mit der Auflösung meiner Kernfamilie. 
Mit Pia bin ich nun in eine neue Familie integriert, die ihr Zusammensein auf vielfältigste Weise feiert. Diesmal ging es mit den Schwiegereltern, Schwester Bettina und ihrem Partner Stefan in die Bergwelt von Graubünden nach Heinzenberg und dort in die Feriensiedlung Aclas. 
Drei Ferienhäuser für drei Paare - das hat schon was Luxuriöses! Und wahrlich großzügig sind die Häuser eingerichtet. In jedem findet sich eine voll eingerichtete Küche mit Backofen und Spülmaschine, ein Flachbildschirm mit Satelliten TV, WLAN, großzügigste Raumverhältnisse und vor allem eine atemberaubende Aussicht auf das Rheintal. 
Die Feriensiedlung liegt auf 1500m Höhe, und es gibt drum herum nur Wiesen, Kühe und weitere Chalets. Was also tun?
Wandern kommt für mich wegen der Knochen nicht mehr in Frage. Deshalb hatte ich mein Mountainbike mitgenommen. Aber auch da gibt es bei jeder Radumdrehung Höhenmeter zu bewältigen. Schon am Sonntag brach ich mit Schwager Stefan zu einem kleinen Ausritt auf. Zunächst stramme 250 Höhenmeter zum Berggasthaus Obergmeind, von dort über eine wilde Strecke zum Glaspass (1900m) und zurück nach Obergmeind, wo sich die ganze Familie zur Rast zusammenfand. 
Danach ging es noch mit Bike bzw. Auto zum Bischolpass mit den drei Seen auf 2000m, und anschließend über einen Single Trail bergab zum Hüsli. Schon am ersten Tag waren so weit mehr als 500 Höhenmeter z.T. über Stock und Stein zusammengekommen.
Stefan fährt ein xc-Carbon Rad von Price - und so viel muss es wohl auch gekostet haben- und ich schleiche mit meinem Schnäppchen Rad mit 29-iger Rahmen von Cannondale hinterher. Hinten hängt eine Satteltasche schlapp herab, und in der befinden sich so überflüssige Sachen wie Sonnencreme, Regenschutz, Getränk, Handy, Geld, Lesebrille, Kamera etc. 
Stefan kann es gar nicht fassen, dass ich zusätzlich zum eigenen Körper- Übergewicht auch noch diese Pfunde mit mir den Berg hoch schleppe. Er fährt natürlich "pur", und greift nur gelegentlich beim Flüssigkeitsausgleich auf meine Wasservorräte zurück. Wen wundert's, dass dieser schlanke Endfünfziger mich am Berg stehen lässt. Aber ich argumentiere dann mit der größeren Masse,die mir bergab Flügel verleiht. Da habe ich allerdings eine herbe Niederlage einstecken müssen, denn das Pricebike ist auch bergab schneller als meine Schnäppchen Kutsche.
Das Single Trail fahren gab einen echten "Kick". Vielleicht war es Anfängerglück, jedenfalls überstand ich die Abfahrt ohne Sturz. Und auch beim Abwärtsjagen auf der schmalen Bergstraße ist bisher nichts passiert, obwohl die Kurven recht eng und die Abhänge steil sind. Der tollkühne Stefan fährt voran, und ich habe keine Chance, ihn einzuholen. Ich muss daheim wohl doch mal mit einer gründlichen Fahrzeugpflege für bessere Laufeigenschaften sorgen. 
Immerhin klagte Stefan über Muskelprobleme und musste sich am nächsten Tag erholen, während ich mir die Erholung am Patrusg See erst nach erfolgreich bewältigten 300 Höhenmetern genehmigte. Dort hatte sich die Familie zum Picknick mit Grillen zusammengefunden.
Das Seelein, obwohl 1600 m hoch gelegen, hat aufgrund des heißen Wetters angenehme Badetemperatur, und auch ein Floss steht zur unentgeltlichen Nutzung zur Verfügung.
Am nächsten Tag erarbeitete ich mir 450 Höhenmeter um 6 Uhr früh, bevor ich mit Stefan so gegen 11 Uhr von Mistail nach Rhäzuns fuhr. Eine tolle Tour mit allem, was das Radlerherz begehrt: Tunnelfahrten ohne Licht und Luftverlust im Vorderreifen. Auch wenn Stefan wieder mal "Single Trail" im Flachland fuhr: Ich fand den Weg nach Rhäzüns auch ohne ihn. Allerdings verpasste ich die Romanische Kapelle und wartete im Café bei der Dorfkirche auf das Eintreffen der Restfamilie. Die waren nämlich mit Auto unterwegs und konnten unsere Räder abends huckepack wieder auf den Heinzenberg bringen.
Am Donnerstag ging's mit dem Fahrrad durch die Viamala Schlucht nach Andeer ins Thermalbad. Herrlich muskelentspannend das Ganze, mit UW- Massage und Entspannungsliegen im Whirlpool.
So fühlte ich mich gut vorbereitet für meinen persönlichen "Single Trail" am Freitag.
 Der Albulapass ragt schon seit Jahren als Monument des Leidens in meiner persönlichen Heldenwelt auf. Meine Fahrradkumpel Martin und Steffen fahren ihn jedes Jahr (zusammen mit Julierpass), und ich hatte ein Mitwirken bei dieser Unternehmung bisher stets aus Konditionsgründen abgelehnt. Doch diesmal wollte ichs wissen - ganz allein, um bei einer Niederlage keinen Spott ertragen zu müssen. 
Doch nach vier Stunden wars geschafft und der Albula besiegt.


Sonntag, 7. Mai 2017

Zurück von Polen - 5. Mai 2017

Wieder sitze ich in dem gleichen Billig Reisebus, in dem ich vor einer Woche den Polen-Blog begonnen habe. Inzwischen weiß ich, dass es kein chinesischer sondern ein italienischer 3 Sterne Billig Bus ist. Die Marke Fiat steht auch bei Bussen für beweglichen Schrott.
Unsere Parallel Reisegruppe aus dem Schwäbischen hatte dagegen einen 4 Sterne Mercedes Bus zur Verfügung mit größerer Sitzfreiheit bei geringerer Personenanzahl. Nicht nur beim Reiseleiter auch beim Bus hatten die Badener die Arschkarte gezogen.
Immerhin erwies sich unser Busfahrer Alexander als Großer. Wir sehen ihn oben aus dem Bild sprinten.
Gestern machten wir uns von Galizien aus auf den Rückweg. Acht Stunden Fahrtzeit mit Pausen dauerte es, bis wir am Nachmittag in Breslau eintrafen. Mit einem sehr guten Stadtführer besichtigten wir die im Krieg stark zerstörte "Festung Breslau". Entsprechend befindet sich viel Neues neben dem Alten. Mir gefäll dieses Neneneinander von Tradition und Moderne.
Oben der Rynek, unten die neue Konzerthalle. Wir besichtigten die Dominsel und beschlossen die Stadtführung mit einem Abendessen im Schweidnitzer Ratskeller, einem traditionellen Speiselokal, in dem schon Yeti und Pleti gegessen haben.
Den Schnaps, der uns würdevoll kredenzt wurde, müssten wir übrigens bezahlen.
Das neue Wahrzeichen von Breslau sind die Zwerge, von denen es fast 300 unterschiedliche Bronzefiguren im Stadtbild gibt. Die Geschichte dazu ist diese:
Gegen Ende der kommunistischen Herrschaft Anfang der Neunzigerjahre gingen junge Menschen auf die Straßen im roten Zwergenkostüm und verspotteten die Machthaber mit Parolen wie "Zwerge aller Länder vereinigt  euch". Aus diesem Protest entstanden die Breslauer Zwerge. Einige der damaligen Protestler sitzen heute im Stadtrat. Die Künstlerin, welche die Bronzefiguren herstellt, ist durch diese Geschäftsidee reich geworden.
Am Abend landete ich dann doch noch in einem Jazzlokal, dem Vertigo nahe des Rynek. Bei einem gemütlichen Bier und traditioneller Bluesmusik ließ ich die Polenreise ausklingen. Alles in allem - trotz Bus und Reiseleiter -  war es eine schöne Zeit.

Mittwoch, 3. Mai 2017

Mit Bahn und Schiff durch die Waldkarpaten - 3. Mai 2017

Am letzten Tag in Polanczyk standen noch zwei besondere Schmankerl an: Mit der Waldbahn von Cisna nach Majdan und eine Fahrt mit dem Schiff auf dem Solina See. Beides war klasse, und ich zeig euch ein paar Bilder dazu.
Dann waren wir auch noch in einer Holzkirche, die ehemals griechisch-orthodox war und nach der Vertreibung der Ruthenen katholisch genutzt wird. Diese Kirche wurde gleichwohl im Ursprungszustand belassen, deshalb ist sie so schön.
Hinter dem Altar befindet sich noch die Ikonostase. Es gibt auch noch ein sehr schönes Mutter-Gottes Bild aus dem 17. Jahrhundert und einen sitzenden Jesus aus der Jetztzeit.
Nur schade, dass einer aus unserer Gruppe die Glocke aus Spaß läutete. Daraufhin wäre beinah das ganze Dorf wegen Feuergefahr herbeigeeilt.
Übrigens auch die Friedhöfe sind in ihrer farbigen Pracht sehenswert.