Sonntag, 19. März 2017

15. bis 22. März 2017 - mit dem Fahrrad am Ätna

Das sind die fünf Herren im fortgeschrittenen Alter, von rechts: Martin, Steffen, Wolfgang, Rolf und Francis, mit denen ich eine Woche in Sizilien verbrachte.
Mit Airbnb hatten wir eine tolle Ferenwohnung mitten in der Altstadt von Acireale gefunden. Die Vermieter, ein älteres Architektenehepaar und ihr Sohn, hatten die Wohnung nach eigenen Vorstellungen ausgebaut und eingerichtet....
.... mit einem herrlichen Garten mit Grill und frei laufenden Schildkröten.
Bei soviel Behaglichkeit war die Frage, ob wir es überhaupt nach draußen schaffen würden.
Wir schafften es!
Gleich vom Flughafen aus fuhren die drei sportlichsten von uns mit den eigens dorthin gebrachten Leihrädern zur FeWo. Wir anderen transportierten mit dem Mietwagen das Gepäck. Am Nachmittag machte sich jeder auf zur Ortserkundung, am Abend wurde kräftig eingekauft und Steffen verwöhnte uns mit einer Geflügelreispfanne auf Langusten.
Über die Menge an Flaschen will ich hier nicht reden, die sich jeden Morgen geleert auf der Terrasse fanden.
Trotz heftigen Alkoholkonsums und seiner Folgen schafften wir es am nächsten Tag alle nach Zafferana. Die Ortschaft liegt am Fuß des Ätnas, am Rande des Nationalparks auf 600m Höhe.
Domplatz von Zafferana mit Blick auf den Ätna
Einige von uns versuchten sich dann an der Gipfeltour auf den höchsten mit Fahrrad erreichbaren Ort, das Rifugio Sapienza, auf 1910 m Höhe. Aber an diesem Tag schaffte es keiner.
Das ließ Martin keine Ruhe. Mit Müh und Not ließ er sich einen Erholungstag in Syrakusa abringen, um dann am Samstag, den 18. März, den Gipfel in Angriff zu nehmen.
Doch zunächst nach Syrakusa. Wir führen mit Zug und Fahrrad dorthin und konnten uns dann den ganzen Tag mit dem Fahrrad durch die Altstadt von Syrakusa bewegen.
Die Altstadt von Syrakusa liegt auf einer Halbinsel, Ortigia, die für den Autoverkehr großteils gesperrt ist. Herrliche Bedingungen für Radfahrer! Es gab viel zu entdecken, sogar einen Strand, ...
... an dem neben der Computer Lady eine andere dem Wasser entstieg. ( Was mir Mut macht, mein eigenes Vorhaben in die Tat umzusetzen)
Neben alten Häusern gab es auch junge Damen zu bestaunen....
... was unserer Laune keinen Abbruch tat.
Schließlich fanden wir auf dem Markt auf offener Straße einen Tisch, an dem wir uns mit sizilianischen Köstlichkeiten verwöhnen ließen.

Am Abend waren wir uns einig: Das war ein toller Ausflug nach Syrakus! 
Dann, am Samstag sollte der Gipfel bezwungen werden. Martin und Francis wollten es mit dem Fahrrad versuchen, Wolfgang, Rolf und ich zogen das Auto vor, und Steffen wollte die Ruhe im Haus genießen und einen "Langeweile" Tag einlegen.
Doch zuvor noch machte ich mich allein auf den Weg, um den Strand von Acireale zu erkunden. Die Badehose hatte ich im Gepäck, aber sie blieb trocken. Es blies einfach ein kalter Wind.
Ca 160m unterhalb von Acireale liegt ein kleines Fischerdörfchen und ich genoss es, den Fischern bei der Arbeit zuzuschauen.
Und auf dem Rückweg erlebte ich noch ländliche Idylle.
Doch dann um 12.30 Uhr ging es los auf den Berg. In Acireale waren die Straßen verstopft, doch auf der Passstrasse kaum ein Auto. Martin wartete schon oben im Café, und Francis traf wenig später ein.
Die Helden des Cyclos hatten es geschafft! 1800 Höhenmeter!

Martin war zu weiteren Taten bereit, und so fuhren wir mit dem Teleferico hinauf auf 2500m mitten hinein in die Schnee- Lava- Landschaft, die sich dort eröffnet. Irgendwie hatte ich mit Absperrgittern gerechnet, um tollkühne Touristen daran zu hindern, sich dem Vulkan zu sehr zu nähern. Doch nichts da! Schneekatzen zogen friedlich ihre Bahnen und so zogen wir los, dem Vulkan entgegen! Martin war trotz seines Fahrradtrips nicht zu halten. Ausgerüstet mit einer Wärmebildkamera wollte er der Lava so nah und so frisch wie möglich auf den heißen Leib rücken. Ich begnügte mich damit, einen Nebenkrater zu besteigen, von dem aus ich eine herrliche Sicht auf den Ätna hatte.
Martin war ein bisschen frustriert: Er war nicht nah genug herangekommen, denn er musste ja um 16 Uhr spätestens zu letzten Fahrt zurück wieder an der Seilbahn sein.
So machten wir uns wieder auf den Weg, Martin und Francis mit Fahrrad und wir mit dem Auto. 
Doch kaum waren wir an der Talstation der Bergbahn angekommen sahen wir dies:
Just in diesem Moment war der Ätna wieder ausgebrochen!
Auf der Rückfahrt begleitete uns das Schauspiel.
Wir waren glücklich. So etwas erlebt man nicht alle Tage.
Nur treibt uns jetzt die Sorge um, ob wir am kommenden Mittwoch vom Flughafen Catania aus zurückfliegen können. Gestern war der Flughafen wegen Vulkanasche geschlossen.
Heute sind vier von uns nach Catania gefahren. Ich sitze in der Wohnung und genieße die Ruhe. Sechs Männer, von denen jeder dem anderen beweisen will, was für ein toller Hecht er ist, können ganz schön anstrengend sein!
Ich freue mich auf jeden Tag! 


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