Freitag, 12. November 2021

Im Land von Kaiser Erdogan

Natürlich musste meine Schwester ironisch nachfragen:"Wohin willst du? ", als sie erfuhr, dass ich als Ersatz für das vom Vulkan geplagte La Palma an die türkische Riviera verreisen wollte. Aber wo kann man denn im November noch hinfahren,  um der Sonne zu begegnen und im Meer zu schwimmen. Und bei der Unterkunft im 5 Sterne Wellness Resort, ist es eigentlich egal, wo selbiges sich befindet. 
Ich habs gar nicht so schlecht getroffen,  wie ihr an den Bildern vom Sonnenuntergang von meinem Balkon aus sehen könnt.
Das Saphir Resort hat einen hübschen Strand, Pool und Wellness Angebote. Die Verpflegung ist köstlich, wenn man die langen Schlangen beim Grill in Kauf nimmt. Und es gibt inklusiv regionale Alkoholika. Was allerdings den ruhestörenden Lärm nachts erheblich befördert. Und so hat alles mehrere Seiten. Weil es nicht zu heiss ist, brauche ich keine Klimaanlage. Weil ich das  Fenster nachts offenlasse, dudelt mich Disco Musik in den Schlaf.
Ich will nicht klagen, aber wie von selbst stellt sich der Trübsinn ein.
Auch die Bilder sind bisher noch nicht der Renner. Ich zeig sie euch trotzdem. 
Anfangs hab ich mir einen alten Drahtesel vom Hotel gemietet und bin damit durch die Gegend gegurkt. Das war schön. Dabei bin ich auf den türkischen Barock gestoßen. Eine übergroße Anzahl von Gebäuden schmückt sich mit klassischen Monumenten. 
Wenns kein Hotel wäre, könnte es auch ein Tempel sein. Solche 5 * Tempel stehen massenhaft in Okurcalar. Die meisten haben schon dicht gemacht. Einige wenige locken jetzt die Schnäppchen Jäger an. So wie mich. Für 658€ 14 Tage all inklusive mit Flug und Transfer - das gibt es nur im Herbst an der türkischen Riviera. 
Für die Schnäppchen Jäger gibt's auch an jeder Ecke Outlet Center mit gefakten Markenartikeln. Ich hab auch schon zwei Turnhosen erstanden.
Ansonsten sind die Center leer und die Verkäufer müssen sich mit Teetrinken die Zeit vertreiben. Jetzt mach ich mal Schluss. 

Sonntag, 1. August 2021

Auf Besuch in Hagen

Seitdem meine Stiefmutter Gertie im Pflegeheim lebt, mache ich mich häufiger auf den langen Weg ins Sauerland.  In Hohenlimburg bin ich geboren, und Hagen-Hohenlimburg wurde besonders stark vom Hochwasser betroffen. 
Die Volme hatte eine Brücke weggerissen und die Innenstadt unter Wasser gesetzt. Wir machten trotzdem Ausflüge in die Umgebung, an den Seilersee in Iserlohn und den Phönix See in Dortmund. 
Ulla war unsere treue Begleiterin und diejenige, die immer für Kaffee und Kuchen sorgte.
In Westernkotten gab es Mittagessen und Musik im Park mit dem Gute Laune Duo. Und eine Kurzreise im September ins Haus am Park wurde vorbereitet. 
Am Phönix See war NRW Innenminister Reul zu Gast, und wurde flugs von mir befragt, was er angesichts vom Sicherheitsnotstand von Bürgerwehren hält. 
Davon ist er genau so wenig begeistert ist wie ich. Ob ich mit meiner Frage einen Platz im Regionalfernsehen gefunden habe, ist nicht überliefert. 
Dafür gab es herrliche Ausblicke am See an diesem Nachmittag ohne dass uns der Regen die Laune verderben konnte. 

Freitag, 23. Juli 2021

Über Land nach Dole

Um den langweiligen Foret de Chaux zu vermeiden, fuhren wir über die Dörfer nach Dole. Und hatten dort dann genug Zeit um die hübsche Altstadt zu besichtigen. 
Dole ist am Wasser gebaut, und hat sich lange gegen die Einvernahme durch Frankreich erfolgreich gewehrt. Bis dann besagter Vauban im 17.Jahrhundert sechs der sieben Bastionen schleifen liess. Heute ist die Stadt offen zum Wasser hin, und das tut ihr gut. 
Ein römisches Brückenelement thront noch im Wasser. Und auf einem Hausschiff thront der König der Tiere. 
Auch in Dole haben wir gut gegessen, und gute Laune gab es sowieso. 
Günter, der Erfinder des Ritzenhundes, präsentiert die Speisekarte und muss sich noch am gleichen Abend die Übersetzung seines Nachnamens in "Plappermaul" gefallen lassen. 
Dazu passen die Klatschbasen auf dem Place de fleurs. Und zum Schluss noch ein paar Bilder von der Rückfahrt über Mulhouse nach Lörrach. 

Und nun zum Fluss

Der Doubs war am Sonntag morgen zwar immer noch ein reissender Fluss, aber das Hochwasser war um einen halben Meter gefallen. Und so war der EuroVelo 6 in großen Teilen wieder befahrbar. Wenn auch die Folgen des Hochwassers noch überall zu sehen waren. 
Auf diesem Sportplatz konnte man Wasserball spielen. Und der Tunnel des Rhein-Rhone Kanals hatte sich hinter einem Wasserfall versteckt.
Pia und Günter stärkten sich mit Möhren, und dann ging es durch den Foret de Chaux zur Salineroyal.
Und am Abend logierten und speisten wir königlich im Relais de Arc et Senans.

Donnerstag, 22. Juli 2021

Katastrophentourismus am Doubs

Als wir am 17. Juli Richtung Mulhouse aufbrachen, waren die Flüsse nicht nur in Deutschland übervoll. Würden wir überhaupt mit dem Fahrrad am Fluss entlang fahren können? Auch wenn der Himmel grau verhangen war, die Wettervorhersage für die nächsten 4 Tage waren gut. 
Und so machten wir uns auf den Weg. Wir,  das waren Hans-Joachim, Sigrun,  Günter,  Pia und ich. Ulrike musste aus Krankheitsgründen zuhause bleiben. Das machte Günter zum Einzelreisenden, aber nicht einsam. Denn mit seiner guten Laune trug er viel zum Gelingen unserer Unternehmung bei. 
Mulhouse wurde schnell erreicht, aber die halbe Stunde Wartezeit am Ticketschalter hätte uns fast den Zug verpassen lassen. Und natürlich der mühsame Fahrradtransport Treppauf und ab zum richtigen Gleis. Das ist immer wieder eine Herausforderung, besonders für die zwei Ebike Fahrer(in). Man wundert sich immer wieder,wie klein die Fahrstühle an Bahnhöfen gebaut werden. Ein Ebike passt jedenfalls nicht hinein. 
Aber dann standen wir doch vor der riesigen Zitadelle in Besancon und der Statue ihres Erbauers Vauban. Und der Museumspass ermöglichte uns den kostenlosen Eintritt. 
Viel Zeit für die Besichtigung hatten wir nicht. Wollten wir uns am Abend doch in kulinarische Abenteuer ins Café Café stürzen. 
Das war ein phantastischer Einstieg ins Schlemmerland Frankreich. Und es sollten weitere Höhepunkte folgen. 

Dienstag, 6. Juli 2021

Die neue Wohnung

Es hat auch Vorteile, wenn du als Senior ein Umzugsunternehmen beauftragen kannst, die Hauptarbeit für dich zu erledigen, und nicht auch noch den letzten Freund mobilisieren musst. Es bleibt trotzdem noch genug zu tun, bis alle Kisten verräumt sind, und alles am richtigen Platz steht. 
Seit dem 20. April wohnen wir in der Stadt und könnten theoretisch alles per pedes erledigen- wenn da nicht die Bequemlichkeit wäre. Und so bin ich weiterhin UNTERWEGS, mit Fahrrad, Töff oder Auto- und mit schlechtem Gewissen wegen der Klimabilanz. 
Und so schreib ich jetzt auch wieder Blog, nachdem mir gestern zweimal der Eintrag komplett abgestürzt ist. Nun also der dritte Versuch, begleitet von der Angst vor dem nächsten Absturz. 
Und so sieht es aus bei uns. Da möchte man doch gar nicht weggehen,oder?
Aber ich war natürlich trotzdem UNTERWEGS,  in Oberkirch mit Freunden und Fahrrad und in Rippoldsau mit Freunden und Töff. 
Da haben wir einen Abstecher nach Straßburg gemacht. Aber hauptsächlich ging es hinauf auf die Berge auch bei schlechtem Wetter, wie hier zum Lothar Denkmal auf den Mooskopf. 
Da hatte ich übrigens eine Panne. Und mein Ersatz Schlauch ein Autoventil. Und meine Luftpumpe keinen Adapter. Aber wie so oft gab es hilfreiche Radler mit der richtigen Pumpe.
Und zur Sommersonnenwende bin ich mit Martin auf den Blauen geradelt. Dank E-Power kam ich vor ihm an. 
Der Sonnenaufgang 🌄 hatte sich allerdings hinter Wolken versteckt. 
Beim Töff fahren gab es jede Menge Wolken. Aber die entluden ihre Hagellast zum Glück ein paar Kilometer entfernt von unserer Route. Und so gab es nur glückliche Gesichter im Nordschwarzwald - hier auf dem Brandenbergturm. 
Gertie hab ich auch besucht. Ihr fällt es schwer, sich im neuen Heim einzuleben. 
Aber ich bin doch froh, sie dort gut untergebracht zu wissen. 
Bald geht's wieder los  - zur Radreise an den Doubs. Und dann melde ich mich wieder. Versprochen.

Montag, 22. Februar 2021

Abschied vom Hüsli

11 gute Jahre haben wir im Hüsli gewohnt. Jetzt heisst es Abschied nehmen. Denn am 20. April ziehen wir um in eine geräumige Stadtwohnung in Lörrach. 
Alles ging ganz schnell. Durch Zufall entdeckten wir die Wohnung und entschieden uns sofort. Und nach 10 Tagen war das Hüsli verkauft. 
Jetzt beginnt neben der Grümplerei die Trauerarbeit.  Denn es fällt uns schwer die Freiheit des Hausbesitzes mit dem Status eines Mieters in einem Mehrfamilienhaus zu tauschen. Natürlich ist es eine schöne Wohnung.  Und ganz nah am Stadtzentrum. Und sie hat 124 qm, Fussbodenheizung und 2 Bäder.  Aber eine Terrasse hat sie nicht. Weil sie nämlich im 2. Stock liegt. Und deshalb kann unser Kater Nero auch nicht mehr ins Freie,  sondern muss zum Hauskater mutieren. 
Pia versucht jeden Tag, ihm die Situation zu erklären. Aber bisher zeigt er wenig Einsicht. Stattdessen begleitet er unsere Rümpelaktionen mit deutlichem Misstrauen. 
Wir grümpeln trotzdem. Es ist ein Schritt in die Zukunft.  Und mutig soll man in die Zukunft schreiten. Also schreiten wir. Drückt uns die Daumen!!