Montag, 25. Januar 2016

Merian Iselin - Der Tag danach

Nein, es ist nicht auf den Blog zurück zu führen, sondern darauf, dass ich mit fast allen Mitarbeitern auf der Station das leidige Thema "Nachtschlaf auf der Plastikmatratze" besprochen hatte. Das Thema war also auf der Station so bekannt geworden, dass ich am nächsten Tag von der Stationsleitung darauf angesprochen wurde. Frau K. erkundigte sich eingehend nach meinen Beschwerden, konnte diese gut verstehen, und gemeinsam sannen wir auf Abhilfe. Der Tausch der Matratze war nicht möglich. Aber auf meine Anregung hin erkundigte sich Frau K. bei der Hauswirtschafterin nach einer Molton Auflage. Diese wurde sogleich gebracht und auf die Matratze gelegt. Und nun hoffe ich, heute Nacht besser zu schlafen als in den fünf Nächten zuvor.
Es war mir wichtig, dies bald im Blog unterzubringen, damit das Merian Iselin keine unverdiente Rufschädigung erleidet. Denn ansonsten ist der Pflege- und Servicebereich erstklassig, von der medizinischen Versorgung ganz zu schweigen.
Ich habe hier eine TEP erhalten, eine totale Endoprothese, also einen Hüftgelenksersatz, und kann jetzt nach 5 Tagen schon wieder fast so gut laufen wie zuvor. Natürlich soll es noch besser werden, und deswegen werde ich morgen meinen Aufenthalt in eine ReHa Klinik verlegen. Aber ich bin mir jetzt schon sicher, dass die Qualität der Unterbringung nicht mit der Merian Iselin Klinik konkurrieren kann.

Sonntag, 24. Januar 2016

Merian Iselin Spital Basel - Nächte auf dem Vulkan

Unterwegs - heißt mein Blog, und nun bin ich unterwegs im Spital Merian Iselin in Basel. Es ist kurz nach Mitternacht, und es ist die fünfte Nacht, die ich hier verbringe. Am letzten Mittwoch bin ich an der Hüfte operiert worden. Ich habe ein neues Hüftgelenk bekommen. Die Operation ist gut verlaufen und die Fortschritte im Heilungsverlauf ganz bemerkenswert.
Leider konnte ich nur in der ersten Nacht nach der OP schlafen. Die letzten vier Nächte habe ich mehr oder weniger schlaflos verbracht. Natürlich hab ich dies anfangs auf meinen Krankheitszustand zurückgeführt. Inzwischen weiß ich, dass es an der Matratze liegt. Die Matratze ist hochmodern, voll beweglich und in einer Plastikhülle eingeschweißt. Sie reflektiert die Körperwärme und nimmt keine Feuchtigkeit auf. 
Wenn ich tagsüber auf ihr liege, brauche ich mich kaum zuzudecken und hab es bei geöffnetem Fenster und ziemlichen Kältegraden im Zimmer immer noch ausreichend warm. Wenn ich nachts auf ihr schlafen will, fange ich an zu schwitzen und die unterschiedlichsten elektrischen Reaktionen enervieren meinen Körper. Es kitzelt und kribbelt, so dass ich mich ständig bewegen muss. Wenn ich die Bettdecke entferne, wird meine nach oben gewandte Körperoberfläche zwar kühl, aber der untere, auf der Matratze aufliegende Teil meines Körpers fühlt sich weiterhin so an, als läge er auf einem Grillrost. 
Das letzte mal, dass ich mich so gefühlt habe, war in der Nacht nach der Besteigung des Stromboli auf den liparischen Inseln bei Sizilien. Wir blieben in dieser Nacht oben auf dem Berg, um die Vulkantätigkeit in der Dunkelheit beobachten zu können. Alle zwanzig Minuten warf der Berg glühende Lavabrocken in die Luft, und es bot sich uns ein wunderbares Schauspiel. Als wir uns jedoch auf unsere Isomatten legten, um ein wenig Schlaf zu finden, stellte sich heraus, dass diese sich nach kürzester Zeit vom Boden her so aufheizten, dass es unmöglich war, zu schlafen.
Und so ist es in der Merian Iselin Klinik unmöglich zu schlafen. Ich liege nun in der vierten Nacht wach und habe in meiner Verzweiflung beschlossen, mir die Zeit mit Blogschreiben zu vertreiben. 
Ich habe das Problem tagsüber beim Pflegedienst angesprochen. Den Mitarbeiterinnen ist die Situation bekannt. Ich bin nicht der Einzige, der hier schlaflos seine Nächte verbringt. Wohl aber der Einzige, der diese Erfahrung in seinem Blog veröffentlicht. 
Ich werde natürlich auch bei der Abschlussbeurteilung der Klinik darauf zu sprechen kommen. Ich hoffe, die Klinikverwaltung dadurch anzuregen, die Matratzen durch bessere auszutauschen. Aber in der Hinsicht bin ich, was Verwaltung angeht, eher skeptisch. Da wird es helfen, wenn der Umstand möglichst weit bekannt wird. Ich erwäge sogar, in einer Lokalzeitung etwas darüber zu veröffentlichen. Also, vielleicht hört ihr bald von mir aus der Zeitung. Und sonst demnächst wieder im Blog - euer Dietmar.

Freitag, 15. Januar 2016

Adios Lanzarote

Unsere zehn Tage sind morgen zuende. Schön wars, eine wunderbare Mischung von Action und Faulsein! Vielleicht ist das ja überhaupt ein Geheimrezept für gutes Leben. Doch alles der Reihe nach.
An zwei Ausflugstagen haben wir noch so einige Attraktionen von Lanzarote kennengelernt. Z. B. die Jameos del Agua, in denen es weiße Minikrebse gibt, die man sonst nur in 3000m Tiefe bestaunen könnte - wenn man es so weit runter schafft!
Weiterhin sind in diesem Höhlensystem ein unterirdischer See und eine Konzerthalle für 600 Besucher mit sagenhafter Akustik zu bestaunen. Der passend dazu angelegte oberirdische Pool, ist so schön von Manrique gestaltet worden, dass man ihn nicht benutzen darf. Nun ja, ich sehe ein, dass es für die 7000 Besucher täglich im Pool eng werden würde, selbst wenn es nur Stehplätze gäbe.

Orzola ist ein ziemlich verschlafenes Dorf am Nordende der Insel, nur interessant, wenn man mit der Fähre nach Graciosa übersetzen will. Das wollten wir nicht. Interessant dagegen ist die Weingegend Geria, in der wir eine Besichtigung im Weinmuseum mit einer anschließender Weinprobe im Weingut Grifo krönten. Soviel Wein kann leicht in den Kopf steigen. Tat er auch, aber da es ganz hervorragende Tropfen waren, die wir da genossen hatten,tat das meiner Fahrtüchtigkeit keinen Abbruch - fand ich jedenfalls!

Dann ein weiterer Höhepunkt: Eine kleine Wanderung im Ziegengebiet. Mit Stöcken ausgerüstet sah ich dem Zusammentreffen mit einer Ziegenfamilie optimistisch entgegen, während meine furchtsame Begleiterin stillschweigend zurückblieb und mich im Ziegenkampf allein ließ. Als wir später in einer Käserei einkauften, hinderte sie diese Angsthasigkeit nicht, mehr als die ihr zustehenden 40% vom Ziegenkäse zu beanspruchen. Woran man wieder mal sieht, die letzten im Lebenskampf werden die ersten bei der Verteilung der Ressourcen sein. Man beachte, dass ich bei diesem Thema jegliche Namensnennung vermieden habe.

Pia und ich fuhren dann weiter zum Strand von Papagayo, welcher als schönster von Lanzarote gilt. Schön war vor allem die Pistenfahrt dorthin. Ach wie ich es liebe, wenn die Straße nicht befestigt ist!! Da kann ein guter Fahrer endlich zeigen, was in ihm steckt. Angstschreie der Beifahrerin sind allerdings mit ein zu kalkulieren.

In Papagayo wars dann schon fast dunkel, ziemlich windig und das Wasser war echt kalt. Trotzdem wars schön, sich wieder mal heldenhaft überwunden zu haben.
Auf dem Rückweg machten wir ne Runde durch Playa Blanca, ein ungeheurer Haufen von Feriendomizilen! Einfach gigantisch, wie das Ferienwesen dort ausgeufert ist. Wie froh bin ich, nicht in so einer touristischen Massenansammlung untergekommen zu sein. Wie schön leben wir doch in Le Cable unter lauter Einheimischen!
Bei einer anderen Exkursion lernten wir die Vulkanlandschaft von Timanfaya kennen. Vom Glück begünstigt war es die späte Nachmittagsstunde, die noch manches tolle Foto entstehen ließ. Wir wurden mit einem Bus herumgekarrt, und so war nicht ich verantwortlich dafür, dass Pia sich immer wieder angesichts von Abgründen die Augen zuhalten musste.

Heute am letzten Tag hat Pia sich doch noch zum Friseur getraut, mit respektablem Ergebnis, wie ich finde. Die neue Frisur heißt Bob und ist männlich. 
Ansonsten war es wieder schön, mit dem Fahrrad statt mit dem Auto unterwegs zu sein. Man sieht einfach mehr!
Jetzt geht's gleich noch zum Essen, und morgen dann in die Kälte nach Haus. So lange genießen wir noch die angenehmen 20+ Grade tagsüber und 15+ Grade nachts. Hasta luego