Dienstag, 9. Juni 2020

Corona und das Fahrrad

Die Corona Zeit hatte schon begonnen, als ich noch in Ägypten war. Ich hatte nur nicht viel davon bemerkt. Kaum war ich zuhause, wurde schon der erste Todesfall aus Ägypten gemeldet: Ein deutscher Tourist war in Hurghada im Krankenhaus gestorben.
Der Lock down schlug dann ab 15. März bei uns so richtig zu. Kaum jemand verließ noch ohne Grund seine Wohnung. Ich war in unserem Haushalt der Außenminister. Ich erledigte die notwendigen Einkäufe, und musste mir danach mindestens zwei Minuten die Hände waschen. Pia wachte streng über die Einhaltung der Hygiene Regeln. Wir besuchten niemand mehr, und niemand kam zu uns zu Besuch. Da war es ein Glück, dass wir wenigstens mit unseren lieben Nachbarn einmal wöchentlich auf der Terrasse uns mit gebührendem Abstand zuprosteten. Sonst wären wir völlig vereinsamt. Stattdessen entdeckten wir die angenehmen Seiten von Multimedia. Ich realisierte plötzlich, dass ich ja Amazon Prime Kunde bin, und dass mir als solchem eine große Anzahl von Filmen zur Verfügung steht, die ich im Streaming Verfahren am Fernseher anschauen kann. 
Der zweite große Trost in dieser harten Zeit war mein Fahrrad. Ich entdeckte plötzlich ganz in der Nähe unseres Schissli Hüslis unbekannte Wegstrecken mit dem Mountainbike. Ich erkundete den Salzert und den Dinkelberg, - und schielte immer häufiger nach den ebikes, die mich so scheinbar mühelos am Berg überholten. Ich hatte Glück und fand ein supertolles Haibike zum Schnäppchenpreis bei ebay. 


Und jetzt bin ich mit noch mehr Schwung als vorher mit dem ebike unterwegs. 
Die erste große Bewährungsprobe steht bei unserem jährlichen Radevent mit Männergruppe an. Ursprünglich hatten wir in Norditalien eine Woche im Mai gebucht. Aber die mussten wir coronabedingt absagen. Mit dieser Truppe bin ich nun in der Ortenau unterwegs.


Bernhard und Klaus blieben zuhause. Rolf S. kam dazu. So sind wir fünf Musketiere, die mit einem Rennrad, einem Trekkingrad und drei ebikes die Ortenau durchstreifen. Zum ersten Mal bei dieser Unternehmung muss ich nicht befürchten, von den sportlichen Kollegen abgehängt zu werden. Dank überlegener E-Power kann ich sorglos rumtrödeln, und bin mir jederzeit sicher, das Feld von hinten wieder aufrollen zu können.
Wir haben eine tolle Unterkunft in Renchen Ulm gefunden, die uns fünf Männern fünf Schlafräume bietet, so dass keiner vom Schnarchen des anderen gestört wird. 
Wie üblich ist die Versorgungslage ausgezeichnet, weil Steffen, unser Koch, und Martin, unser Captain, darum wetteifern, die allerfeinste Küche auf den Tisch zu bringen. Gestern gab es Lammlachse und Bratwürste auf dem hauseigenen Lotus Grill. Heute werde ich mit feinen Nudeln in den Wettbewerb eingreifen.
Natürlich ist auch Corona anwesend. 


Aber das kann das zweite wichtige Vergnügen dieses Urlaubs nicht trüben. Weizenbier kann man auch mit Maske trinken.


Heute hab ich eine Solotour zum Nationalpark Schwarzwald zum Ruhestein gemacht. 800 Höhenmeter in einer Stunde haben mich stolz gemacht.



Und heute Abend will ich noch kochen. Also, ihr werdet’s einsehen: Ich muss aufhören mit dem Bloggen! 

1 Kommentar:

  1. Gruß an alle. Wer von euch fährt denn diese Dopingräder? Ich fahre so lang es geht klimaneutral!

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