Dienstag, 17. Juni 2025

Und nun raus aus der Stadt

Raus aus der Stadt auf den Karst  - und von dort Blick auf die Stadt. 
Von der Via Napoleona zwischen Opicina und Prosecco hat man einen wunderbaren Blick auf Triest. 
Aber der Blick auf den Karst ist auch schön. 
Ich fuhr bis Slowenien zur Weinprobe und brachte einen Terrano als Fasswein mit. 



Auf dem Karst und in der Stadt

Hab ich schon erwähnt, dass wir hier, wie Pia sich ausdrückt, in einer "Schissliwohnung" hausen? Das ist der Ausblick vom Balkon. 
Immerhin fehlt es uns nicht an Nachbarschaft. Noch etwas zu unseren Ge-wohn-heiten. Jeden Morgen bin ich vor 7 Uhr wach, mache kurz Gymnastik,  und dann geht's nach Barcola zum Schwimmen. Ich muss mich schon ein bisschen überwinden. Aber wenn ich dann geschwommen bin, fühl ich mich wie ein Held. 
Direkt hinter dem Segelboothafen ist meine Badestelle.
Nun möchte ich euch noch von einer anderen Gewohnheit erzählen. Ich genieße es, mit dem Fahrrad irgendwohin aufbrechen zu können, und Neues zu erleben. 
Manchmal ist das gar nicht lustig. Z. B. wenn ich wieder mal frustriert aus dem Rosandra Tal zurück gekehrt bin, ohne die Bahntrasse zu finden, die angeblich die Durchquerung von Triest für den Radfahrer so angenehm macht. Stattdessen bin ich steilste Schotterwege hinuntergefahren, habe Autotunnels durchquert und mich im Gewirr der Einbahnstraßen verloren. 
Was ich aber fast immer entdecke, sind die herrlichen Fassaden der Häuser.
Ach, es gäbe noch so viel zu erzählen, z.B. vom Motorradtreff auf dem Piazza Unita. 
Oder vom Leuchtturm Victoria, der auch eine Siegessäule ist, und den man am Wochenende besteigen kann. 
Aber jetzt will ich es gut sein lassen. 




Montag, 16. Juni 2025

Gutes Essen

Seit Mittwoch sind Claudia und Franz in Triest, und wir haben zweimal köstlich zusammen gespiesen  
Das Café Specchi, das Tre Merli in Barcola und das Menarosti waren unsere kulinarischen Anlaufstellen. Und jedesmal war es ein besonderes Erlebnis.
Das Tre Merli hat eine Terrasse direkt am Meer. Und bei Sonnenuntergang schmeckt der rote Tuna noch besser. (s.o).
Aber natürlich haben wir nicht nur gegessen. Wir waren auch im Museo Sartorio, in welchem Pia ein Schneidereimuseum vermutete. Doch es war nur die Familie Sartorio, welche der Villa den Namen gab. Die Exponate aber waren außerordentlich. 

Und noch mehr Wege

Keine Angst, das ist nicht der Auftakt zum Abschied von Triest. Ich bin noch fast zwei Wochen hier. Auch wenn Pia am Sonntag zurück gefahren ist, am Mittwoch kommt Günter. Und es gibt schon erste Anfragen nach neuen Blogeinträgen.
Das ist die Universität von Triest. Ein Protzbau aus faschistische Zeit. Und gewöhnungsbedürftig. Ich hoffe, den Studenten gelingt's. 
Am 10. Juni ging's nach Gorizia, und Nova Gorizia. Bis zum Eintritt Sloweniens in die EU im Jahre 2004 war die Stadt zweigeteilt. Die Grenze verlief mitten durch die Stadt, wie man an der obigen Plakette sehen kann. 
Gorizia und Nova Gorizia sind zusammen Kulturhauptstadt Europas 2025. Wer's nicht weiss, kann es an den bunten Plastiktieren erkennen, die überall zu sehen sind. Ebenfalls gewöhnungsbedürftig!
Das Castello ist mit neuesten Medien ausgestattet und bietet herrliche Ausblicke. 
Und eine besondere Bedeutung für mich hatte die Psychiatrische Klinik in Görtz, in der Franco Basaglia seine Antipsychiatrie verwirklicht hatte. 
Auf dem Rückweg ließen wir es uns in einer Osmiza gut gehen. 
Die hatte nicht nur gutes Essen und Trinken, sondern auch einen wunderschönen Schattenplatz unter einer riesigen Baumkrone.




Dienstag, 10. Juni 2025

Was ist das Ziel? Der Weg!

Nun bin ich schon einige Male allein mit Fahrrad unterwegs gewesen, um die Gegend zu erkunden. Und jedesmal bin ich nicht zum geplanten Ziel gekommen, sondern hab mich in der Gegend vertrödelt. 
Das ist allerdings sehr genussvoll, weil ich ganz überraschende Dinge entdecke, auf die ich sonst nie gestoßen wäre. 
Heute z. B. wollte ich die Rosandra Schlucht erkunden, ein beliebtes Ausflugsziel, für das ich gleichwohl keine präzise Information im Netz finden konnte. Aber es gab am Anfang der Schlucht ein Besucherzentrum, in dem mir alle Infos zugänglich gemacht werden sollten. Was ich nicht wusste: Das Besucherzentrum hat nur am Wochenende geöffnet! Und Infos fand ich dort keine. 
Ein Einheimischer konnte mir schließlich den Weg weisen zu einer ehemaligen Bahntrasse, die oberhalb der Rosandra Schlucht entlang läuft, und die für Fahrräder befahrbar ist. 
Und dort fand ich dann den Prosti Stop Spille,den ihr oben abgebildet findet. Eine Wanderer Einkehr mit Selbstverpflegung auf Spendenbasis. Sogar eine Bibliothek für den Wanderer fand ich dort und dann auch die Information, die ich im Besucherzentrum nicht gefunden hatte. 
Auch von oben ist die Rosandra Schlucht spektakulär. 
Dann fand ich bei Bazovica auch noch die Foebe Gedenkstätte für einen Massenmord, den Titos Truppen an vermeintlichen italienischen Sympathisanten der deutschen Besatzer bei Kriegsende verübt hatten. Sie hatten Hunderte in eine Höhle gestürzt und dort umkommen lassen. 
Das Massaker wurde lange totgeschwiegen. Erst jetzt gibt es genug Abstand zu dem Ereignis, um darüber reden zu können. 

Montag, 9. Juni 2025

Mit Schiff auf Schlössertour

Das Rilke Schloss Duino und den nach ihm benannten Weg wollten wir mit Schiff und Rad befahren. Ich hatte mich stark dafür gemacht. Bei Pia war das Zögern spürbar. 
Am Schluss setzte ich mich durch. Der Transport des Fahrrads mit dem Schiff ist nämlich sehr günstig. Bis Sistiana kostet das Fahrrad nur ein Euro extra. 
Ich war überrascht, wie viele Urlauber das Ferienparadies Sistiana bevölkerten. 
Von der Anlegestelle ging es steil hinauf auf den Karst zum Rilkeweg. Und der war mit Fahrrad nicht befahrbar. Jedenfalls nicht mit Tourenbike. 
Also machten wir uns zu Fuss auf den Weg, der sich alsbald, als halbalpin herausstellte. Und da stellte sich Pia mit ihrem Sturztrauma quer. Also wieder zurück zum Anfang und mit Fahrrad auf der SS14 zum Schloss. Bundesstrassenverkehr ist auch nicht unproblematisch. Aber zu guter Letzt landeten wir im Schloss und hatten es fast für uns. 
Wo wohl die ganzen Touristen geblieben waren? Wahrscheinlich am Strand oder auf dem Rilkeweg. Jedenfalls konnten wir so die Atmosphäre des Schlosses genießen. 
Und die ist wirklich zauberhaft. Nicht nur Rilke hat sich dort aufgehalten, sondern auch viele andere bedeutsame Personen aus der Welt von Film, Literatur und Psychoanalyse. Wir konnten unsere Zeit dort sehr genießen. 
Zurück in Triest belohnten wir uns mit einem Besuch im Café-Haus Antico San Marco, welches auch eine Bibliothek beherbergt. 
Und ausserdem gibt es dort einen großen Aperol Spritz. 

Freitag, 6. Juni 2025

Mit Trämle nach Opicina

Eine der ganz großen Attraktionen in Triest ist die Fahrt mit der Straßenbahn nach Opicina. 
Opicina liegt oben auf dem Karst,fast 400 Meter höher als Triest. Und die gemütliche Straßenbahn ist eigentlich eine Drahtseilbahn aus der Schweiz, die auf der halbstündigen Fahrt Höchstleistungen  vollbringt. 
Das kleine Wägelchen vor dem Wagen ist wohl so eine Brems- und Schiebhilfe, denn es geht mächtig steil den Berg hinauf. Ich war am Vormittag mit dem Fahrrad eine parallele Strecke nach Gedda hinuntergefahren. Und ich musste an einer Stelle absteigen, und mich zu Fuss hinab bewegen, weil es mir zu steil war. Wer mich kennt, weiss nun, dass es extrem steil gewesen ist. 
Wieder heil unten angekommen, ging's als erstes in die Bonboniera, eine von unzähligen Pasticcerias, die jeden guten Vorsatz zum Schmelzen bringen. 
Immerhin ging es anschließend zu Fuß wieder steil hinauf zum Castello und zur Kathedrale,was gut für die Kalorienverbrennung war.
Die Kathedrale vermengt gekonnt sehr Altes mit Modernem. Und die Aussicht von oben auf Triest haben wir lange genossen. Kein Wunder, schon wieder hat der Schrittzähler mehr als 10000 Schritte gezählt.