Mittwoch, 16. Dezember 2015

Ankommen in Shanghai

Der Flug war mühsam. Nicht nur dauerte er mit zehneinhalb Stunden länger als erwartet, auch konnte ich neben sonor schnarchenden Chinesen keinen Schlaf finden. Außerdem gab es nur ganz blöde Filme auf Chinesisch mit englischen Untertiteln, die mich keinesfalls über die Schlaflosigkeit hinweg trösten konnten.
Dafür schien in Shanghai die Sonne bei angenehmen 16 Grad. Leider kann ich euch kein Bild auf den Blog posten, weil die Technik wieder mal nicht das macht, was ich von ihr will. Also erzähl ich euch, dass Pudong in der Nachmittagssonne vom Bund aus fantastisch aussieht. Hört sich schon ganz schön einheimisch an, was? Pudong ist das Hochhaus Viertel und der Bund die Uferstrasse gegenüber, von der aus man die Skyscraper am besten bewundern kann.
Übrigens wohne ich im Merry Hotel Shanghai im 19. Stockwerk, und hab von dort auch einen schönen Blick von oben.
Shanghai hat viele Wolkenkratzer. Mittlerweile mehr als Honkong. Nur NY hat noch ein paar mehr. Dafür nicht so hohe. Der Shanghai Tower wird bald mit 632 Metern das zweithöchste Gebäude der Welt sein. Und es gibt noch zwei weitere Hochhäuser über 400 Meter. 
Der erste Eindruck also war "Staunen". Über die Skyline, aber auch über die selbstverständliche Hyper Modernität, die die Stadt ausstrahlt. Nicht nur der Finanzdistrikt lässt andere Zentren wie Singapur blass aussehen, auch die Einkausmöglichkeiten und der Luxus findet kaum in Zürich oder New York seinesgleichen. Ich bin mir sicher, diese Stadt hätte auch meiner Asien-unlustigen Pia gut gefallen. Weil es die Viertel voller Elend und die Scharen von Bettlern und den enormen Dreck jedenfalls auf den ersten Blick nicht gibt. Kein Abfall auf der Strasse. Und die Motorräder und Mopeds fahren fast alle schon elektrisch. Gibt's bei uns nicht. In Hinsicht auf Elektrofahrzeuge ist China Deutschland um fünf Jahre voraus.
Heute abend hab ich eine Spitzen Akrobatikshow gesehen im eigenen Akrobatiktheater. Das war wie ein Musicaltheater speziell für diese Show gebaut worden. Das Theater heißt ERA. Als Letzter Höhepunkt fuhren acht Motorräder in einer Drahtkugel von etwa 10 Metern Durchmesser ihre Runden - fantastisch!
Die Gruppe, mit der ich reise, ist recht sympathisch und hat außer Rentnern auch noch jüngere Mitglieder. So gibt es immer wieder mal nette Gespräche. Auch der Reiseführer Lee scheint kompetent zu sein. Er hat einen guten Überblick und wirkt authentisch in seinen Ansichten. Er verkündet nicht nur die offizielle Parteilinie. Morgen geht's zum Drei-Schluchten Stausee zur Kreuzfahrt auf dem Jangtse. Dahin fahren wir sieben Stunden mit dem Zug. Jetzt muss ich mich bettfein machen, damit ich fit bin für den morgigen Tag. Ihr hört wieder von mir.

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