Dienstag, 27. März 2018

Nerja und das Ende unseres Fahrradurlaubs

Freitag sollte es regnen. das konnte Martin zwar nicht daran hindern, noch einmal mit dem Fahrrad zur Olivenernte in die Berge aufzubrechen, aber wir anderen fünf beschlossen, das Fahrrad stehen zu lassen und mit dem Auto nach Nerja zu fahren. Bernhard blieb erkältet daheim.



Ich schreibe diesen letzten Post übrigens online. Und da ist alles anders. Wundert euch also nicht, 
dass die Schrift manchmal blau oder rot ist, sowie unterstrichen. Leider kann ich an diesem Formatierungs-Wirrwarr nichts ändern.
Zuletzt gingen drei von uns dann noch in die Tropfsteinhöhle von Nerja, währende ich mit Rolf einen gepflegten Cafe in Frigiliana trank. Ein schöner Nachmittagsausflug mit Auto, was auch passionierten Fahrradfahrern manchmal gestattet sein sollte. Dies schreibe ich dem Martin ins Gebetbuch.
Am nächsten Tag dann ein üblicher langweiliger Rückflug mit viel Warterei auf dem Flughafen. Aber das interessiert euch ja nicht. Ich melde mich wieder, wenn es nächste Woche nach Litauen und Lettland geht.





Donnerstag, 22. März 2018

Singletrail mal anders

Wenn man zu siebt zusammen hockt, muss man auch mal was alleine machen. Das war am heutigen Donnerstag bei mir der Fall. Rolf hatte es geschafft, Francis für eine Besichtigung von Solaranlagen in Antequera zu interessieren. Die beiden waren schon früh mit dem Bus losgefahren. Bernhard lag mit Erkältung im Bett. Wolfgang pflegte Körper und Seele bei einem Siesta Tag, Steffen hielt es ähnlich und Martin war schon wieder zum Höhenmeter Fressen aufgebrochen. 
So konnte ich allein zu einer Erkundungstour ins Tal des Rio Totalan aufbrechen. Schlau hatte ich mir ausgerechnet, dass die Straße im Flusstal wohl nicht so extrem steigen würde. Das war leider ein Irrtum, denn die Straße folgt nicht immer dem Flusslauf. Manchmal führt sie steil in die Höhe, dann wieder stürzt sie hinab ins Tal. Rein höhenmäßig dürften es also mehr als 500 Höhenmeter gewesen sein, die ich bewältigen musste, bis ich endlich wieder in der Bar Juan in Olias saß, in der wir schon am Montag gesessen hatten.
Eine Cola ist übrigens gut für die Sportler Kondition wegen des in ihr enthaltenen Zuckers. Eine Gruppe bayrischer Radsportler überholte mich auf Ihren Rennrädern. Konnte mich aber nicht entmutigen auf meinem Allerweltsfahrrad. Denn wer mit einem solchen Fahrrad in den Bergen unterwegs ist, verdient allein dafür schon Anerkennung.
Ein paar Bilder hab ich noch für euch von der Tour.

Diese Zementfabrik bei Rincon taugt aus der Ferne auch zum touristischen Wahrzeichen der Costa del Sol.

Und so sieht ein Aufstieg im Flusstal aus.

Und so das Sehnsuchtsdorf Olias, wenn es noch einige Höhenmeter zu überwinden gibt.


..... der Blick nach unten. Und der Blick unseres sympathischen Gastgebers Martin.

Am Spätnachmittag dieses sonnigen Tages stiegen Martin, Steffen und ich dann noch in die Fluten des 12 Grad warmen Mittelmeeres.

Der Aufenthalt war nicht von langer Dauer.

Na ja, und am Abend gabs dann Fisch und danach ein Konzert im Teatro CERVANTES.














Mit dem Fahrrad nach Mijas

Ein ideales Gebiet für Fahrradfahrer ist das hier nicht. Man muss sich seine Strecken selbst zusammen suchen und fast gänzlich ohne Fahrradwege auskommen. Dabei kann es vorkommen, dass man sich eine falsche Strecke aussucht. So ging es uns gestern.
Auf der Karte hatte alles noch ganz gut ausgesehen: Wir wollten mit dem Zug nach Fuengirola fahren, und von da aus mit dem Fahrrad in die Berge nach Mijas. Mijas wurde im Reiseführer als Pueblo Blanco beschrieben, ein weißes Dorf, welches malerisch in den Bergen liegt und sich in den letzten Jahren zum Touristenziel gemausert hat.
Der Cercania ist so eine Art Regio S-Bahn, in der der Transport von Fahrrädern kostenlos möglich ist. Wir hatten jedoch nicht mit dem Schalterbeamten gerechnet, der uns den Weg zum Gleis versperrte. Er bestand darauf, dass pro Zug höchstens drei Fahrräder transportiert werden dürfen. Und so mussten  wir unsere sechs Fahrräder auf zwei Züge verteilen, die in 20-minütigem Abstand Fuengirola erreichten. Da die erste Gruppe auf die zweite wartete, konnten wir dann in Fuengirola - etwas verspätet - unser Ziel in Angriff nehmen. 
Wir sahen Mijas im klaren Licht des späten Morgens bereits hoch über uns am Berg leuchten. Die Dame in der Tourist Information hatte uns abgeraten. Das sei keine gute Idee. Und auch Martin, unser Airbnb Vermieter hatte bedenklich die Stirn gerunzelt. Aber sind Widerstände denn nicht dafür da, um überwunden zu werden? Also machten wir uns auf den Weg. Anfangs zu sechst eine vierspurige vielbefahrene Autostrasse steil den Berg hinauf. Dann nur noch zu viert, und dann zu dritt. Denn der Weg blieb steil und vielbefahren. Und der kalte Wind blies immer von oben. Natürlich war Martin als erster oben. Und als ich nach 460 Höhenmetern in Mijas ankam, hatte ich einen Teil des Weges mein Fahrrad geschoben. Aber immerhin, wenn du es geschafft hast, dann sind die Mühen schnell vergessen.
Mijas entschädigte uns mit einem Tapas Teller und fantastischen Aussichten. Außerdem waren da Esel, sowohl aus Fleisch und Blut, aber auch aus Stein.





Natürlich fiel mir beim Esel das poetische Büchlein „Platero y yo“ von Jiménez ein.  Dessen Texte hatte ich zur Gitarren Musik von Juan Manuel Tedesco, gespielt von Günther Mantey mehrfach vorgetragen.
Wir genossen hoch zu Stahlross die Athmosphäre des Touristen Dörfchens. Und den Rückweg fuhren wir über Benalmadena eine ganze Zeit lang am Hang entlang wieder mit herrlichen Ausblicken bis ins Tal.








Ein Stupa an der Costa del Sol? Nun, auch Religionen folgen der Globalisierung.

Zum Abendessen schmeckte die von mir hergestellte Tortilla. Und als dann spät am Abend Francis auch noch seinen unter widrigsten Bedingungen hergestellten Guglhupf aus der Microwelle zog, wussten wir: Es war wieder ein toller Tag gewesen.




Mittwoch, 21. März 2018

Zweiter Gipfelsturm

Am Dienstag waren es dann nur noch drei von sieben, die sich aufmachten, die kleine Bergstraße hinter dem Botanischen Garten hinauf zu radeln. Das Wetter war klar und kalt. Ein eisiger Wind wehte zum Glück nicht immer dagegen. Die Steigung war mäßig, die Landschaft anders als gestern besiedelt und grad deshalb schön. Der Weg führte über eine Staumauer und dann allmählich steigend am Talrand hinauf.




Nach ca. 600 Höhenmetern gab sich Martin zufrieden. Eine Pause mit herrlichem Ausblick in zwei Täler hatten wir uns wohlverdient. Eine Unzahl von Katzen bedrängten Francis so lange, bis er sie mit heimischer Salami fütterte.



Der Rückweg hinab geriet mir wieder zum Kick Erlebnis. Wenn ich doch schon nicht mehr Skifahre, muss ich doch solche Abfahrten ausnutzen!


In Malaga zurück waren wir schon gegen eins. Martin holte noch die sieben vorbestellten Lammhaxen vom Metzger ab, und ich begab mich auf Erkundungsweg in die Stadt. Die Athmosphäre in Malaga ist einfach wunderschön. In der Altstadt gibt es so viele verwinkelte Gassen, dass ich mich auch jetzt, nach längerem Aufenthalt in der Stadt noch nicht wirklich auskenne. Überall touristisches Gewusel, hübsche Restaurants, Museen und Sehenswürdigkeiten. Im Teatro Cervantes erwarb ich noch eine Karte für ein Symphoniekonzert am Donnerstag, und in den Markthallen ließ ich mir die Paella schmecken.
Der Hafenbereich hat sich mit Hilfe der EU besonders aufgehübscht. Neben einem Centre Pompidou verlocken viele überdachte Aussichtsplätze dazu, ein wenig die Zeit vergehen zu lassen.
Und am Abend dann der kulinarische Höhepunkt der Woche: Steffen hatte aus Begeisterung für ein Rezept alle Zutaten für geschmorte Lammhaxen mit nach Malaga transportiert. Nun ging es nur noch darum, selbige Haxen beim Metzger zu besorgen. Wir stammelten uns so durch: „pierna de cordero“. Der Metzger verstand sofort!
Wir orderten für den nächsten Tag sieben (!) Kalbshaxen für sieben Männer, und müssten nun nur noch das Problem der Zubereitung lösen. Diese Fleischmenge kostete uns mehr als 100 €, und ein Backofen zum Ausschmoren stand nicht zur Verfügung. Da muss ich unsere Chefimprovisateure Steffen und Martin loben. Wozu braucht man einen Backofen, wenn man doch einen Holzkohlengrill hat. Den muss man lediglich so lange warm halten, bis 4 1/2 Kilo Fleisch durchgegart sind. 
Ich will nicht näher auf die Einzelheiten dieses verwegenen Experiments eingehen. Nach Probe Grillen mit verbrannten Spareribs und dem Kauf einer tönernen Grillpfanne war es dann am Dienstag Abend soweit: Unter andächtigem Schweigen wurden die Haxen verzehrt!










Montag, 19. März 2018

Erster Gipfelsturm

Eigentlich hatte ich die Tour ganz für den Schluss geplant. Aber wenn Martin etwas will, ist es schwer, das zu verhindern. Unser HMF (Höhenmeterfresser) ließ sich schon am Sonntag Abend nicht mit einer Tour entlang der Küste abspeisen. Er forderte ultimativ Höhenmeter. Also blieb uns nicht viel übrig, als die Tour in die Berge über Olias bis auf 960 m schon heute zu machen. Und es war fantastisch!
Eine kaum befahrene kleine Straße mit wunderbaren Ausblicken in die Landschaft, ein stetiger Anstieg von 4 bis 10% über fast 20km, prachtvolles Wetter, das waren die Zutaten zum ersten Heldentag. 
Von den sieben schafften es fünf bis ganz hinauf, und die anderen zwei fanden auf halbem Weg eine Bar, in der es Ihnen so gut gefiel, dass sie auf den Rest des Aufstiegs verzichteten.
Die glorreichen Fünf wurden oben auf der Passhöhe im Gelway mit Brotsuppe belohnt, die jedem Spülwasser zur Ehre gereicht hätte, und mit einer Abfahrt mit fantastischen Ausblicken auf Malaga. 



Ihr müsst entschuldigen, dass ich euch nicht mehr Bilder dieses Tages zeigen kann. Aber beim Aufstieg verbot sich ein Anhalten aus Konditionsgründen und bei der Abfahrt wegen des Geschwindigkeitsrausches, der mich auf 19km Länge voll im Griff hatte.
Wieder glücklich in Malaga angekommen, fanden wir auch noch einen Metzger, der uns mit Spareribs für den heutigen Tag und Lammhaxen für morgen versorgte, so dass auch unser leibliches Wohl nicht zu kurz kommt.





Sonntag, 18. März 2018

Mit dem Fahrrad in Malaga

Unseren diesjährigen Fahrrad-Männer-Urlaub verbringen wir auf meine Anregung hin in Malaga. Als Vorschlagender schlüpfte ich auch in die Organisatoren Rolle und in dessen Folge in die Rolle des Reiseleiters. Wobei es in unserer Siebener Gruppe auch Individuen gibt, die sich jedem Leitungsversuch verweigern.
Martin, Steffen, Francis, Bernhard, Rolf und Wolfgang heißen die sechs Getreuen, mit denen ich die Schönheiten Andalusiens erkunden will.
Der erste Tag brachte uns Regen, aber auch das erste Abendessen von Steffen. Und das war schon mal ein guter Anfang. 
Die spanischen Pensionistas demonstrierten am Samstag zu Zehntausenden gegen die unzureichende Rentenerhöhung. Und am Sonntag liefen Zehntausende Marathonistas so durch die Stadt, dass wir kaum die Straße überqueren konnten, um unseren Weg in den Norden fortsetzen zu können. Dort lockte einer der schönsten botanischen Gärten Europas, der giardino de Concepcion, dem wir auch deshalb einen Besuch abstatteten, weil einige Höhenmeter zu bewältigen waren. 
Denn Höhenmeter sind es, die unser notorischer Höhenmeterfresser Martin jeden Tag fressen will. Und deshalb hatte ich auch noch den Aufstieg zum Gibralfaro ins Programm gesetzt, um wenigstens ein paar Aufstiege zu machen. Das Wetter wechselte vom Regen zum Sonnenschein, und so wurde es ein herrlicher Sonn-Tag.
Und dies ist der Blick, den ich zum ersten Mal schon vor 25 Jahren genossen hatte: La Malagueta, die Stierkampfarena von oben.
Und der berühmteste Sohn Malagas lud uns dann auch noch zu sich auf die Bank.
Einzig fehlend zum Männerglück: Der FC Malaga hat an diesem Wochenende kein Heimspiel im Stadion.
Wir freuen uns schon auf den nächsten Freitag. Da spielt nämlich Spanien gegen Deutschland. Und wir gehen in die Kneipe zum Fußball Gucken!









Mittwoch, 14. März 2018

Die Geschichte mit den Autos

Liebe Leser, auch wenn es keine größere Reise war, die ich unternommen habe, so will ich euch doch über ein Vorhaben informieren, welches mich fast ein halbes Jahr lang in Atem hielt und mich nach Berlin und Wolfsburg führte.

Alles fing damit an, dass der VW-Konzern aus schlechtem Gewissen den Besitzern eines alten Diesels eine Umweltprämie von bis zu 8000.-€ bei Verschrottung des Altfahrzeugs und Kauf eines Neuen versprach. Ich war wie elektrisiert von dieser Ankündigung. Zwar hatte ich gerade erst meinen 12 Jahre alten Ford Mondeo Turbodiesel (Schadstoffklasse E4) mit erheblichen Kosten über den TÜV gebracht, doch diese Gelegenheit wollte ich mir nicht entgehen lassen. Schließlich hatte ich bei einer Versteigerung in Ebay vor 6 Jahren nur 4000.-€ für meinen Mondeo bezahlt!

Die 8000.-€ würde ich allerdings nur erhalten beim Kauf eines großen und teuren Neufahrzeugs wie einem Tiguan oder einem Passat. Und ein Neufahrzeug brauchte ich nun wirklich nicht bei den wenigen Kilometern, die ein Fahrzeug von mir bewegt wurde. Da wäre der Wertverlust ja unverhältnismäßig hoch. Ich stellte mir vor, wie ich nachts schweissgebadet aufwachen würde, nur um festzustellen, dass mein Neuwagen auch in dieser Nacht wieder 20.-€ an Wert verloren hatte.

Aber fuhr denn meine Schwester nicht einen Uralt-Passat, der kurz vor der Verschrottung stand? Schnell entwickelte ich einen Plan: Ich würde ihr den Neuwagen zum günstigen Preis überlassen und mich meinerseits mit einem anderen Gebrauchtfahrzeug ausrüsten.
Nur schade, dass sich meine Schwester diesem genialen Plan verweigerte. Sie wollte ihre Schrottkiste weiterfahren, bis diese endgültig den Geist aufgeben würde. Ich redete mit Engelszungen auf sie ein - vergeblich!
Etwas verärgert beschloss ich, nun für mich selbst einen neuen Passat zu kaufen. Ich müsste ihn dann halt kurz nach Erwerb wieder verkaufen - mit einem satten Gewinn natürlich.
Gesagt, getan. Im Herbst 2017 bestellte ich einen nagelneuen Passat 1,4 TSI Benziner Trendline zur Auslieferung ab Werk in Wolfsburg am 1. März 2018. Ich fieberte diesem Termin entgegen. Ich konnte sogar zwei Freunde überzeugen, mich zu diesem Termin nach Wolfsburg zu begleiten.

Alles wäre gut gewesen, wenn mich nicht die Ungeduld und die Schnäppchenlust ein zweites Mal in ihren Griff bekommen hätten. Seit Herbst 2017 beschäftigte ich mich intensiv mit dem Thema Gebrauchtwagenkauf. Ich begann, Autozeitschriften in der Sauna und beim Friseur zu lesen. Ich verfolgte die Gebrauchtwagenangebote in der örtlichen Presse, aber auch bei Mobile.de und Autoscout24. Auch die Gebrauchtwagen auf Ebay interessierten mich. Hatte ich denn vor sechs Jahren meinen alten Ford Mondeo nicht auch bei Ebay zum unglaublich günstigen Preis von 4000.-€ ersteigert? Mich packte erneut das Schnäppchen-Fieber!
Und siehe da: Wieder gab es auf Ebay einen Ford Mondeo zu ersteigern. Ich bot einfach mal mit und war am Sonntag, den 4. Februar um 21 Uhr zum Preis von 4500.-€ glücklicher Besitzer eines Drittfahrzeugs geworden. Technisch und optisch im allerbesten Zustand stand der Ford Mondeo Bj. 2009 in Berlin zur Abholung bereit. Schnell hatte ich mit dem Verkäufer Herrn Schütz als Übergabetermin den Freitag vereinbart und bei Easyjet einen Flug nach Berlin gebucht. Für 150.-€ wollte Herr Schütz das Fahrzeug noch über den TÜV bringen.
Schnell ließ ich meinen alten Ford verschrotten und meldete ihn ab.
Am Mittwoch rief mich Herr Schütz an. Der TÜV habe die Bremsen moniert. Die müsse er noch reparieren und dafür müsse ich ihm noch mal Geld überweisen. Am Donnerstag hieß es plötzlich, es gäbe noch weitere Schäden, die eine umfangreiche Reparatur nötig machten und weiteres Geld kosten würden. Ich weigerte mich, zu überweisen. Stattdessen kündigte ich meine Ankunft in Berlin am Freitag an.
Am 9. Februar um 11 Uhr traf ich in Berlin Schönefeld ein und begab mich sofort nach Spandau in den Burgwallgraben 50 zum vermeintlichen Aufenthaltsort meines Autos. Ich traf auf ein Gartengrundstück mit verschiedenen dort abgestellten Fahrzeugen und einem heruntergekommenen Bungalow. Von Herrn Schütz und meinem Ford keine Spur. Zum Glück hatte ich den Kaufpreis noch nicht überwiesen.
Ich machte Fotos vom Tatort, buchte mir bei der Mitfahrzentrale Blablacar eine Rückfahrt und kehrte unverrichteter Dinge wieder zurück. Mein Schaden bisher: Fahrtkosten nach Berlin, Gebühren bei der KFZ-Zulassungsstelle und 150.-€, die ich für den TÜV an Herrn Schütz überwiesen hatte. Mein Dilemma: Ich stand ohne Auto da, hatte ich mein altes doch schon verschrottet!

Nur mit erheblichem Druck gelang es mir schließlich wenigstens die 150.-€ zurück zu erhalten. Auf dem Rest des Schadens blieb ich sitzen. Am Schlimmsten war der Umstand, dass ich jetzt im Winter kein Auto hatte. Und dabei standen doch wichtige Termine an, die ich nur mit Auto erledigen konnte. Erneut durchforstete ich die Gebrauchtwagenangebote und wurde schließlich bei einem AUDI A4 Avant Quattro fündig, der ganz in der Nähe verkauft wurde. Auch da gab es noch einige Irritationen, auf die ich jedoch hier nicht näher eingehen will.


Spannend wurde es wieder, als ich meinen nagelneuen Passat nach Abholung aus Wolfsburg verkaufen wollte. Von "JetztAutoverkaufen.de" hatte ich ein Angebot von 20,500.-€ für den Passat erhalten, der neu fast 30,000.-€ gekostet hätte, und für den ich 17,400.-€ bezahlt hatte. Bei der Begutachtung durch "Euromaster" in Freiburg allerdings schrumpfte dieser Angebotspreis plötzlich auf 18,500.-€. Das war mir zu wenig.
Ich versuchte es auf Mobile.de und Autoscout 24. Ich bot das Auto im Vergleich zu ähnlichen Fahrzeugen sehr günstig an (22,000.-€). Doch die (teureren) Fahrzeuge der Händler erschienen in den Suchergebnissen immer vorn. Niemand reagierte auf mein Angebot. Als ich dann nach einigen Tagen den Wagen doch noch an "JetztAutoverkaufen.de" für 20,500.-€ verkaufen konnte, nahm ich das Angebot an.
Was habe ich aus der ganzen Geschichte gelernt? So einfach, wie ich es mir vorstellte, war die Sache mit dem Autokauf nicht. Zwar habe ich am Ende des Prozesses ca. 2000.-€ Gewinn gemacht, doch zwischenzeitlich hatten mich die Sorgen fest im Griff. Steuer und Versicherung für zwei, ja sogar drei Autos, Ummeldegebühren und andere Kosten hatten mein Konto tief ins Minus getrieben. Wenn ich nun mit einem gebrauchten AUDI A4 Avant Quattro und wieder ausgeglichenem Konto dastehe, so bin ich um einige Erfahrungen reicher. Ich hoffe, dass ich nun für einige Zeit keine Autos mehr kaufen muss!