Sonntag, 23. August 2020

Urlaub auf dem Land

Nun sind sie vorbei, unsere Ferientage auf dem Land. Wir haben die Zeit genossen.

Gleich fühlten wir uns wie Freunde aufgenommen, und führten angeregte Unterhaltungen mit Jean und Jaqueline bei Speis und Trank, obwohl ich nicht Französisch spreche. Man kann sich eben auch ohne Sprache gut verstehen!
Die beiden kümmerten sich rührend um uns. Sie hatten uns den ganzen Kühlschrank voll gestellt mit leckersten Speisen, und Jean säuberte den Pool für mich, damit ich mich darin von der Hitze erholen konnte.

Auf dem Land erlebt man das Wetter noch stärker als in der Stadt. In der ersten schwülen Hitze-Nacht, nachdem ich wegen Mücken, Hitze und schreienden Kühen kaum geschlafen hatte, schloss ich um sechs Uhr morgens das Fenster und schaltete die Klimaanlage an, worauf mir noch drei Stunden erquickenden Schlafes gegönnt waren.
In der zweiten Nacht stürmte es gewaltig, ohne dass ein Tropfen Regen fiel. Und in der dritten Nacht kam endlich das langersehnte Gewitter und mit ihm heftiger Regen. Und doch nur ein Tropfen auf das heiße Land!
Alle Wiesen waren vertrocknet. Das Vieh auf der Weide musste zugefüttert werden, weil es nicht mehr ausreichend Nahrung auf der Weide gab. Wir hatten Gelegenheit die berühmten Charolais Rinder näher kennen zu lernen, die ein geselliges Weideleben in der Herde führen. „Auf 18 Kühe kommt ein Stier“ erklärte uns Jean und hielt das für ein gutes Verhältnis. Doch manche Stiere scheinen auch monogame Ansichten zu pflegen.




Dieses Pärchen hier wirkte eng verbunden.
Natürlich besuchten wir auch einige der in Vielzahl vorhandenen romanischen Kirchen und Klöster. Niemand weiß genau, warum zwischen 950 und 1200 n.C. das Burgund eine derartige Blütezeit erlebte. Kirchen schossen wie Pilze aus dem Boden. Zum Teil sind sie nur wenige hundert Meter voneinander entfernt, und wir fragten uns, was der Grund für diese Bauwut war.








St. Semur, Anzy-le-Duc, Iguerande und unzählige andere Orte weisen dort die höchste Dichte romanischer Bauwerke in der Welt auf.

Und Schlösser gibt es natürlich auch noch. Aber die wurden meistens später gebaut und konnten wegen Mittagspause zum Glück für mich nur selten besichtigt werden.


Am Freitag fuhr ich mit dem Fahrrad nach Roanne (50km). Bei der Hitze nicht unanstrengend, aber der hervorragend angelegte Radweg führte oft im Schatten und auch 14 km am Kanal Digoin-Roanne entlang. Und so konnte ich die Strecke, die wir beinah mit dem Boot zurück gelegt hätten, nun per pedes resp. per Fahrrad befahren.


Ich hatte euch doch von der Pont Canal in Digoin erzählt, wo der Canal du Centre die Loire überquert. Nun es geht auch andersrum. Auf dem nächsten Bild seht ihr,wie ein Flüsschen den Kanal überquert.


In Roanne besuchten wir den Hafen und trauerten noch ein wenig der verpassten Hausboottour nach.


Und wir kauften in den Halles Diderot köstliche Spezialitäten ein, mit denen wir dann am Abend mit Jean und Jaqueline die Deutsch-Französische Freundschaft feierten.




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