Donnerstag, 30. Juni 2016

Montag und Dienstag in Banff - im Herzen der kanadischen Rockies

Wir überstanden die Nacht im McLeod Meadows Campsite trotz der vielen Mücken relativ unversehrt und brachen am Montag auf nach Banff. Das Herrliche an diesen Nationalparks ist der Umstand, dass alle paar Kilometer ein Hinweisschild auf eine Attraktion steht, und man sich die, bestens informiert durch die Parkverwaltung, zu Gemüte führen kann.
Die erste Attraktion waren die Paint Pots. Eine kleine Wanderung brachte uns zu den ockerfarbenen Lehm-Schlammwiesen, aus denen die Indianer ihre Farben gewonnen hatten. Wahrscheinlich Tonerde mit starkem Ockeranteil. Später wurde diese Erde industriell von den Einwanderern genutzt. Heute gehören sie zum National Heritage.

Den nächsten Zwischenstopp legten wir am Marble Canyon ein. Eine wunderbare kleine Wanderung führte entlang einer tiefen Schlucht, durch die ein Wildbach toste. Immer wieder faszinierende Ausblicke in die Abgründe, die sich das Wasser in den Felsen gegraben hatte. Und immer noch nicht überlaufen von Touristen. Nur ein paar verstreute Familien oder Pärchen, welche die natürliche Umgebung nicht störten.
Das berühmte Spring Hotel in Banff

Ganz anders war es dann in Banff. Auf der Banff Avenue Horden von Touristen, die sich die Füße wundtrampeln beim Versuch, ein noch ausgefalleneres Mitbringsel zu ergattern als die üblichen T-Shirts und Bären, von denen Pia übrigens auch schon zwei eingesammelt hat. Die Arme leidet an einer Bärensammelwut, die sie an keinem dieser Stofftierchen ohne Entzückensschrei vorüber gehen lässt. Alle Bären kriegen einen Namen verpasst und dürfen auf unserer Kanada Reise in Pias Alkovenbett herum gammeln. Zuhause werden sie dann ins Bärenregal im Schlafzimmer gestellt, welches sie sich mit ungezählten Bärenvettern aus aller Welt teilen. Die Kanada Bären heißen übrigens Kanu, der Weiße, und Salmone, der Schwarze. Über die Logik solcher Namensgebung mag man sich streiten.

Wir wurden mit der Hektik des Touristenrummels insofern gleich konfrontiert, weil man uns schon bei der Ankunft bedeutete, es seien praktisch alle Plätze belegt. Am Ende fanden wir dann doch noch einen wunderschönen Platz mit Feuerstelle - aber ohne Hook Up - im Tunnel Mountain Campsite. Da blieben wir gleich zwei Tage, weils so schön war. 
Allerdings sind die Aussichten auf weitere Unterkünfte getrübt, weil praktisch alle Kanadier zum Nationalfeiertagswochenende - zum 1. Juli - in die Parks nach Banff und Jasper fahren. Und dort treffen sie auf uns, die nicht vorreserviert haben. Da kann man sich die schönen Ferien durch Sorgen schon ziemlich vermiesen.
Eine andere Sorge haben wir nicht mehr. Heute waren wir in Canmore, extra, um unseren Propangastank aufzufüllen. Nicht, dass der leer war, oh nein, aber nach 11 Tagen war er nur noch zu 40% gefüllt, und das könnte schließlich bedeuten, dass uns in einer eiskalten Nacht in den Rockies die Heizung ausfällt. Und so haben wir uns mit Propan ausgerüstet, morgen werden wir den Frischwassertank füllen und das Grey- und Blackwater entsorgen, und dann hoffen wir allen Widrigkeiten trotzen zu können. 
Wir sind mit unseren Vorräten nämlich völlig autonom und brauchen überhaupt keinen Zeltplatz mehr. Der Kühlschrank ist voll. Heute gibt's wieder Lachs. Die Steaks kommen morgen und übermorgen auf den Grill, und Spaghetti mit Tomatensauce haben wir sowieso immer an Bord, genauso wie Reis, Obst und Gemüse. 
Nun will ich auch noch kurz schildern, was wir alles so erlebt haben. Heute waren wir im Whyte Museum in Banff und haben uns an den schönen Kunstwerken erfreut.
Kunstwerke im Whyte Museum in Banff

Nach der üblichen Pause im Café mit WiFi fuhren wir an den Lake Minnewanka. Dort spazierten wir zum Stewart Canyon (immerhin 3km hin und zurück) und sahen einen wunderschönen Regenbogen.
und viele andere schöne Anblicke 
Ach ja, und Erdhörnchen sehen wir auch ganz viele
Den Elch dagegen nur ganz selten- auch wenn er angeblich hier über den Zeltplatz laufen soll
Morgen gehts auch ohne Reservierung weiter in den Norden über Lake Louise nach Jasper. Mal sehen, wo wir landen.
Jetzt gibt's gleich wieder Lachs, und Pia äußert ersten Unmut über die dauernde Kocherei.
 Mal sehen, ob wir da was ändern können.

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