Samstag, 20. Oktober 2018

Allgemeines

Ich habe noch eine Dreiviertel Stunde Zeit bis zur Abfahrt, und will noch schnell ein paar Gedanken allgemeinerer Art auf den Blog bringen.
Man könnte natürlich viel Interessantes über Indien berichten. Ich habe bisher eher Bilder veröffentlicht. Das liegt auch daran, dass unser Reiseführer Yogi uns kaum mit handfesten Fakten versorgt. Er erzählt lieber Geschichten, die ich in den Bereich der Fabel einordne. Auf konkrete Fragen gibt er ausweichende Antworten. Beispiel: Ist die Kindersterblichkeit hoch in Indien? Antwort: Früher war sie höher! Frage: Gibt es Hunger in Indien? Antwort: Bei uns muss niemand wegen Hungers sterben!
Mir erscheint das in gewissem Sinne typisch für Indien. An unliebsamen Fakten mogelt man sich vorbei. Es findet keine Konfrontation statt, sondern man ist dauernd mit Ausweichen beschäftigt. Eine Reiseteilnehmerin meinte: Es gibt kein „Nein“ in Indien. Nur ein „später“.
So kann man in Indien wahrscheinlich mit der Gegenwart besser leben. Denn die Gegenwart ist haarsträubend. Auch das schönste Hotel verliert seinen Reiz, wenn die Zimmer dreckig sind, die sanitären Anlagen nie gewartet werden, der Pool wie eine Abwasserkloake aussieht und das Personal im Wesentlichen nur rumsteht und Arbeit vermeidet.
Wir haben solche Hotels erlebt, aber auch andere, in denen ein strafferes Reglement herrscht. Letzte Nacht waren wir in einem gut geführten Familienbetrieb in Bikaner, dem Raj Haveli Hotel. Allerdings werden da mit strenger Hand keine Nachlässigkeiten geduldet. Es scheint so, als bewahrheite sich die koloniale Wahrheit immer noch: Der Angestellte arbeitet nur dann, wenn man ihm ständig auf den Füßen steht!
Noch etwas zum Reiseführer: Er spricht ein ganz seltsames Deutsch, dem ich nur mit Mühe folgen kann. Wenn dann über Mikrofon noch Störgeräusche dazu kommen, schalte ich meistens ab. So kommt es, dass ich von seinen endlosen Erzählungen fast nichts mitbekomme. Von anderen Reisenden habe ich mir bestätigen lassen, dass ich da nichts versäume.
Ich möchte euch am Schluss noch ein paar Bilder zeigen, und dann ist Schluss mit diesem Gejammer.

Diese Kuh betätigt sich als Straßenreinigung. Sie frißt den Müll.


Dies ist die Teufelsfigur, die am Ende des Shiva Festes verbrannt wird.


An diesem Stand wird Zuckerrohr frisch gepresst. Bisher habe ich auf den köstlichen Saft verzichtet.


Dies sind die blauen Häuser von Jodhpur.


Strassenmusikanten erhalten von mir auch in Indien ein kleines Bakschisch.


In diesem Stoffladen haben wir Super Schnäppchen gekauft.


Sikhs lassen sich meist gern fotografieren.














1 Kommentar:

  1. Liebster, schön, deine persönlichen Gedanken zu lesen. Davon hätte ich gerne noch mehr. Und ich bin natürlich gespannt auf die Schnäppchen aus dem Stoffladen!

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