Der obige Tempel ist nicht Angkor Wat, nur eines der unzähligen Tempelbauwerke, die sich auf einer Fläche von mehreren Hundert Hektar im Norden von Siam Reap erstrecken.
Doch der Reihe nach. Die Einreise lieferte uns einen nachhaltigen Vorgeschmack auf das, was uns in Kambodscha erwartete. Nachdem wir bereits im Flugzeug zwei umfangreiche Formulare mit unseren Daten zwecks Visaerteilung befüllt hatten, erwartete uns vor dem Schalter noch ein weiteres Formular mit eben den gleichen Angaben. Zum Glück war unser Flugzeug nur halb besetzt, sonst wäre die Schlange noch länger gewesen, die dann vor dem Schalter stand. Dahinter gestikulierte ein Uniformierter mit den Händen und nahm jedem von uns den Pass, drei Visa Antragsformulare, ein Passbild und 30$ ab. Dies alles reichte er seinem rechten Nebenmann weiter. Dieser öffnete den Pass prüfte die darin liegenden Papiere auf Vollständigkeit und gab sie wiederum an den rechten Nebenmann weiter. Auch dieser vollzog einen Prüfvorgang und reichte alles weiter.
Durch eine Plexiglas Scheibe sahen wir 14 Beamte mit Prüfvorgängen beschäftigt, bis dann schließlich am Ende der Prozedur ein Beamter alle Pässe ohne Dollar aber mit Visum an die wartende Menge verteilte. Wir Touristen übernahmen es selbstständig, jeden Pass dem richtigen Besitzer zuzuteilen.
Ein hübsches Paradestück in Sachen Verwaltungseffektivität oder der Kunst, auch dem letzten Vetter noch einen gut bezahlten Job zu verschaffen.
In der Ankunftshalle erwartete uns Kim Lee, unser lokaler Reiseleiter. Auch er wirkte nicht wirklich gut organisiert. Er hatte keine Gästeliste und wollte von uns wissen, ob wir vollzählig waren. Mit einiger Mühe gelang es uns, die Vollzähligkeit festzustellen.
In Siam Reap regnete es tropisch. Als Kim Lee realisierte, dass wir hungrig waren, änderte er spontan den Plan und führte uns in ein Restaurant, welches auf die Abspeisung von Touristengruppen spezialisiert war. Da alles nicht besonders gut schmeckte und die Preise überteuert waren, entstand bei uns der Verdacht, unser Führer suche sein Einkommen durch Nebeneinnahmen aufzubessern. Dieser Verdacht fand im Laufe der folgenden Tage immer wieder neue Nahrung.
Unser Hotel war zwar etwas abseits gelegen, hatte aber einen schönen Pool und große Zimmer.
Am nächsten Morgen hatte der Regen nachgelassen und eine tropische Schwüle beherrschte den Tag. Wir erhielten einen Besucherpass für die Tempelanlagen von Angkor Wat im Wert von 61$ und marschierten los.
Unser erster Tempel, der Dschungel Tempel, war besonders malerisch, weil bei ihm der Pflanzenbewuchs nur sporadisch entfernt worden war. Dann ging es Angkor Thom, zum Bayon Tempel, zur Elefanten- und Lepraterrasse, bis ich am Abend des ersten Besichtigungstages in Angkor Wat feststellte, dass ich meinen Besichtigungspass verloren hatte. Es ergab sich die Frage, ob ich einen neuen auf meine Kosten holen sollte oder zur Strafe für meine Schusseligkeit auf den Besuch des Haupttempels verzichten sollte. Ich entschied mich für Letzteres.
Toller Bericht und tolle Bilder! Kann mir alles lebhaft vorstellen, auch dank den Skipe Gesprächen. Aber mein Liebster hat doch etwas geschlanket, und dass er trotz der Hitze mit langer Hose unterwegs ist, schätze ich ganz besonders��
AntwortenLöschen