Montag, 10. April 2017

Kambodscha Teil 2

Der Verlust des Tempelpasses war ein schwerer Schlag für mich. Zwar musste ich ihn nicht ganz allein tragen, denn eine Vielzahl von Mitreisenden kannte bereits meine Schusseligkeit und bot mir neben Trost vielfältigen Beistand an. U.a. wollten sie mich mit Tricks durch die Kontrollen schleusen. Doch ich lehnte alle Hilfen ab und beschloss, mein Schicksal einfach anzunehmen. 
Am Abend ging ich mit Sijad, Tim und Claudia in die Stadt in die Pub Street.
Wir nahmen in einem der zahllosen Lokale ein Essen ein, zusammen mit Edith und Dieter. Das Restaurant war von den beiden deshalb ausgesucht worden, weil das Bier nur 0,25$ kostete - bei Verzehr eines Essens. Da es sich außerdem auch noch um Fassbier handelte - ein seltenes Vergnügen in diesem Teil der Welt - nutzten wir die Gelegenheit reichlich aus. 
Dieter und Edith stammen aus Augsburg und haben sich schon in mehrfacher Hinsicht als besonders clevere Reisende erwiesen. Nicht nur, dass Dieter auf seinem Handy die App "Navigator" installiert hat, die ihm auch noch im tiefsten asiatischen Gassengewirr den richtigen Weg weist, er macht auch gute Fotos und erweckte meine rückhaltlose Bewunderung mit der Erzählung über zwei Reiseschnäppchen.
Die beiden sind für 0,99€ nach Rijeka geflogen und haben ein anderes mal eine einwöchige Kreuzfahrt durch den Suezkanal für 50€ gemacht. Chapeau! Da wird ein notorischer Schnäppchenjäger wie ich blass vor Neid!
Am nächsten Morgen hatte ich mich für eine Extratour zu einem schwimmenden Dorf angemeldet.  Ich bezahlte dafür 25$, also kein Schnäppchen, zumal die Tour überall in Siam Reap für weniger angeboten wurde. Dafür war sie aber wirklich schön.
Sogar eine katholische Kirche gabs im schwimmenden Dorf. Die Menschen dort leben vom Fischfang oder von der Arbeit im Reisfeld. Zweimal im Jahr wird geerntet. Dann wird das schwimmende Haus zum Reisfeld gezogen.
Am Nachmittag, während die anderen bei glühender Hitze durch die Ruinen des Haupttempels stapften, machte ich es mir im Zimmer mit Air Condition gemütlich. Zwei Stunden arbeitete ich am Blog - dann stürzte plötzlich die App ab und alle Arbeit war futsch. Ihr bekommt jetzt hier nur den müden Aufguss der kreativen Phase zu lesen, die an diesem Nachmittag in den Tiefen des Internets verschwand.
In meinem Frust gönnte ich mir eine Massage für 3$. Ich verstehe wirklich nicht, wie diese Tradition in Asien soviel Bedeutung gewinnen konnte. Die Leute haben kaum genug zu essen, aber Geld für eine Massage haben sie immer noch.
Am Abend ging's dann zum wieder organisierten Abendessen mit Tanzvorführung. Insgesamt kein lohnendes Erlebnis, auch wenn die Tänzer recht gut waren.
Am Schluss noch ein paar Bilder, bevor es im nächsten Blog nach Pnom Penh weiter geht.

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